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Partnersuche: Was ist schwieriger geworden?

Allgemein wird angenommen, dass die Partnersuche trotz der vielen technischen Möglichkeiten und Kommunikationswege schwieriger geworden ist.

Frauen sollen sich angeblich beklagen, dass die Männer sich nicht bei ihnen melden, die sie kontaktieren, während Männer behaupten, niemals von einer Frau gehört zu gaben, die sie selbst kontaktiert haben.

Problem „Apps“ – wenn die Spielerei dominiert

Ein Teil des Problems liegt sicherlich am unbefangenen, spielerischen und teils sogar leichtfertigen Umgang mit Tinder & Co. Wenn Tinder überhaupt etwas mit Partnersuche zu tun hat, dann ist es ein Dating-Spiel. Und all diese Apps, die „wie Tinder“ sind, bieten natürlich auch eine Möglichkeit, Menschen kennenzulernen – nur äußert unqualifiziert.

Problem „System Dating“ – „online“ ist ein „Parallelsystem“, da du beherrschen musst

Ein anderer Teil liegt im „System Dating“. Man muss sich das so vorstellen: Da liegt eine Kunstwelt innerhalb der richtigen Welt, die nur erfahrenen Menschen wirklich zugänglich ist. Sie ist mal viel zu simpel, um sinnvoll nach potenziellen Partnern zu suchen, und mal ist sie viel zu sehr mit Psychomüll und leider auch inzwischen mit Pseudo-KI überfrachtet. Wer erfolgreich sein will, muss das eine wie das andere ignorieren, und sich auf den (hoffentlich endlich erworbenen) Online-Instinkt verlassen.

Der Mensch ist der eigentlich schwierige Faktor

Das eigentliche Problem aber liegt bei den Partnersuchenden. Ich habe kürzlich eine Suchmaschine durchgeforstet, und dabei festgestellt: Es gibt mehr „Optimierungsprogramme“ emotionaler Art, als mein Hund Haare pro Quadratdezimeter Haut hat. Und weil fast alle Anbieter daran verdienen wollen, muss es den Markt tatsächlich geben, der den Optimierungswahn bedient.

Was dann eben auch heißt: Partnersuchende versuchen, sich an die Spitze des Datingmarkts zu katapultieren, indem sie sich psychisch, aber auch körperlich zu optimieren versuchen. Vorausgesetzt, es gibt da etwas zu „optimieren“. Oftmals sind die sogenannten „Optimierungen“ nur Veränderungen – im emotionalen Bereich sogar oft nur billige Psychotricks. Das entspricht im körperlichen Bereich etwa den künstlich auf voluminös getrimmten Brüsten.

Die Emanzipation schafft ein Wirtschaftsphänomen mit sozialen Folgen

Die Emanzipation, die oft als Hemmnis genannt wird, zählt nicht unmittelbar dazu. Den „ganz gewöhnlichen“ Frauen wächst die Macht nicht zu, weil sie das so wollen oder weil es gerecht ist, sie daran zu beteiligen. Die Macht, die sie heute ausspielen können, ist wirtschaftlicher Art. Noch bis Ende der 1960er Jahre warteten die meisten Frauen im Westen darauf, geheiratet zu werden, weil das eigene Einkommen nicht ausreichte oder weil „frau“ eben „nicht ihr Leben lang arbeiten wollte“. Seit Frauen ein unabhängiges Leben führen können – und dies nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und emotional, sind sie nicht mehr ständig „marktpräsent“ – sie verlangen nicht von sich, zu heiraten, und andere verlangen es auch nicht von ihnen.

Partnersuche ist schwieriger geworden. Aber solange der Großteil der Menschen unter 30 die Zeit mit Spielchen und Späßchen verplempert, und dabei nicht an eine gemeinsame Zukunft denkt, ändert sich daran gar nichts.

Gegen Zeiterscheinungen bin ich machtlos. Aber ich hoffe, dass die Jugend den Wahnsinn der Selbstoptimierung stoppt.

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