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Verabredungen – die knallharte Wahrheit zuerst

Bei der Wahrheit nach den Verabredungen, Rendezvous oder neudeutsch „Dates“ muss ich ein bisschen ausholen, weil ich weiß, dass mein Urgroßvater solch ein „Date“ hatte udn wie es ablief. Es ist ein Lehrbeispiel für Menschen unserer Zeit, die sich in Illusionen verstricken.

Zu jener Zeit war es für eine Frau nicht leicht, ohne Mann zu leben und für einen Mann nicht leicht, ohne Frau zu sein. (1) Zumal, wenn der Mann ein landwirtschaftlich genutztes Gut verwaltete und bereits zum zweiten Mal Witwer war. Und also entschloss er sich, Empfehlungen zu folgen – das war damals eine von drei Methoden, in reifen Jahren eine Partnerin kennenzulernen. Man musste damals weit reisen, um die Unbekannte zu beäugen. Der Urgroßvater traf sich zwei Mal (normalerweise hätte ein Mal gereicht) und verlobte sich beim zweiten Mal. Nun hatte mein Urgroßvater eine Frau, die Kinder hatten eine gütige Stiefmutter und mein Großvater,ein früh verstorbener Großonkel sowie drei Großtanten entsprangen dieser dritten Ehe.

Das klingt ein wenig anders als bei einem Blind Date, einem arrangierten Date oder einem Online-Date der heutigen Zeit. Was mir daran auffällt (und ich hoffe, euch auch) ist dies:

Das Treffen zu arrangieren kostete Zeit, Anstrengung und Vorkehrungen, und es war nach Lage der Dinge auch notwendig, einen Erfolg zu erzielen.

Was Kraft kostet, ist meist wertvoller als das, was leicht zu erreichen ist

Die Moral von der Geschichte: Sobald etwas aufwendig ist und viel Kraft kostet und dann halbwegs angenehme Ergebnisse hat, sind wie eher geneigt, es als Erfolg zu werten. Zumal der Urgroßvater keine großen Wahlmöglichkeiten hatte: Das „andere Angebot“ war eine Dame mit zwielichtiger Vergangenheit, die er sich nicht als Stiefmutter oder Mutter späterer Kinder vorstellen konnte.

User heutiges Leben mit der Möglichkeit des Online-Datings scheint ganz anders zu sein – so erzählen es jedenfalls viele der wenig berufenen Autoren aus der Wissenschaft und – selbstverständlich – der Branche.

Unsere Treffen kosten nur noch einen Bruchteil der Zeit, benötigen wenig Vorbereitung, und sie sind eher eine Show als eine Notwendigkeit. Zudem – und das ist das Gefährlichste daran – wird uns permanent vorgebetet, dass die Möglichkeiten und Chancen „unendlich groß“ seien.

Wenn die Möglichkeiten unendlich groß sind ist die Wahl fast aussichtslos

Das ist ein Irrtum. Ob du einen Partner unter 256, 128, 64, 32 oder 16 Personen wählst: Am Ende hast du kaum eine andere Wahl, als einen von Zweien zu nehmen. Mit anderen Worten: 255, 127, 63 oder 31 Dates waren für die Katz. Bei 16 Dates kannst du eventuell noch den Überblick behalten – aber dann hast du auch alle kennengelernt, die überhaupt infrage kommen. Erfahrungsberichte sagen uns, dass etwa jeder Fünfte für eine Affäre, jeder Achte für eine Beziehung infrage kommt. Dabei unterstelle ich, dass du vorher schon nach Alter, Nähe und ein paar anderen Grunddaten gefiltert hast.

Die Wahrheit ist sehr simpel: Wer wirklich eine Bindung sucht, weiß auch, warum – und er hat Kriterien, nach denen er sich entscheiden kann. Es ist nun nur noch nötig, dass die „Chemie“ halbwegs stimmt und ein Entschluss gefasst wird.

Klare Verhältnisse beim ersten Date

Und es ist absolut möglich, dass eine Frau oder ein Mann heute auch mal jemanden zum „Naschen“ mitnimmt, ohne dass sie/er an eine Bindung denkt. Das ist heute üblich, und du kannst nichts dagegen tun, dass es dir passiert – außer dich zu verweigern.

Wenn wir es „wirklich erst“ meinen, dann gehen wir nach einer sehr einfachen Formel vor:

– Du erweckst die Aufmerksamkeit des Anderen.
– Er/sie zeigt Interesse an dir und du am Anderen.
– Du hast das Verlangen, etwas mit ihr/ihm zu planen.
– Du bringst es am Schluss auf den Punkt, was du gerne mit ihm tun würdest.

Je nach dem Vorschlag, den du am Ende unterbreitest, weiß der andere, was ihn erwartet und kann nun zustimmen oder ablehnen.

Ich sage es mal so brutal wie möglich: Es ist Zeitverschwendung, mehr als 16 Dates zu haben oder mehr als ein halbes Jahr zu suchen. Und es zerrt nicht nur an deinen Nerven, sondern du verwirrst und enttäuscht auch die übrigen Suchenden damit.

Was wirklich wichtig für ein Date ist? Kommunikation. Du kommunizierst über deinen Körper und über die Sätze, die fallen. Das „Wie“ ist dabei wesentlich wichtiger als das „Was“. Davon dann beim nächsten Mal.

(1) Die Eheschließung fand 1891 statt.

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