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Larifari statt „was wirklich wichtig für die Liebe ist“

Was wirklich wichtig für die Liebe ist? All das, was Sie schon wissen, wenn sie eine lange, halbwegs erfolgreiche und im allgemeinen recht glückliche Beziehung führen. Da gilt das alte Barnum-Gesetz: je mehr Sie eine These verallgemeinern oder „flachhalten“, umso mehr Menschen stimmen damit überein.

So dachten sich es wohl auch die Autoren von The „Secrets of Enduring Love: How to make relationships last” – auf Deutsch etwa: “Geheimnisse dauerhafter Liebe: wie man seine Beziehung erhält”. Angeblich 5.000 Probanden hat man dazu befragt. Große Zahlen sind immer beindruckend, nicht wahr? Und herausgekommen ist ein Buch – was sonst? Angebliche 10 Punkte wollen die beiden –zugegebenermaßen hochklassigen – Autoren dabei herausgefundene haben. Nur leider sind es eben Punkte, die werde sensationell noch völlig überzeugend sind.

Sex ist es nicht – aber was ist es dann? Eine Wundertüte?

Sieht man genauer hin, so hat sich die Presse sofort auf einen Punkt konzentriert: wie Sie Ihre Beziehung verbessern können – und nicht etwa mit besserem Sex“. Sex verkauft sich immer, und insbesondere in der britischen Presse. Nun glaubt im realen Leben kaum jemand, dass die ständige „künstliche“ Nachbesserung beim Sex eines Paares Einfluss auf die Länge ihrer Beziehung hat, aber schreiben lässt sich’s darüber trefflich.

Larifari über das Zusammenleben

Und was bleibt dann? Zusammen lachen können? Über sich selbst oder die Beziehung lächeln zu können? Freunde sein können? Einander vertrauen? Glücksmomente erleben? Die enge Beziehung genießen? Reden und Zuhören? Lieben und geliebt werden?

Sie sehen schon: ein ziemliches Larifari. Na schön, einander Sicherheit geben. Und warum trennen sich dann Paare, sobald sie die Sicherheit langweilt? Werte und Interessen teilen? Ja, das ist gut, aber bei derartig schwammigen Begriffen wird wieder in den Topf der Gemeinplätzchen gegriffen: Ist es Christentum oder BDSM? Sind es kreative Prozesse oder Fernsehserien? Was sind „Werte“ in einer Zeit, in der sich die äußeren Werte innerhalb eines Menschenlebens mehrfach wandeln und das Verständnis der inneren Werte wenigstens ein- bis zwei Mal?

Was wirklich deutlich wird: „Ganz normale, ständig zusammenlebende Paare“ können ihre Gemeinsamkeiten nicht dauerhaft daraus gewinnen, dass sie Rammeln wie die Kaninchen. Aber sie gewinnen ihre Gemeinsamkeiten auch nicht aus einer Aneinanderreihung von erforschbaren Gemeinplätzchen. Falls es eines Beweises bedarf: Zahllose Paare, die von ihren Freunden als „ausgesprochen harmonisch“ oder gar vorbildlich angesehen wurden, trennen sich plötzlich und teils ausgesprochen heftig.

Alles unscharf und allgemein halten – ist das seriös?

Und deshalb ist Forschung an Paaren das, was sie immer war: spekulativ und unscharf.

Eine Tatsache allerdings wurde bei der Forschung deutlich: Bis auf die „Werte und Interessen“ kann die „Passgenauigkeit“ von niemandem auf seriöse Weise ermittelt werden, falls die Forscher wenigstens einen Hauch von Wahrheit gefunden haben sollten. Und damit stünde dann einmal mehr fest: Alles, was „Matching“ heißt, ist eine Krücke zur Paarfindung und kaum mehr.

Quellen: Daily Mail, DIE WELT.

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