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Zurück zur Hausfrauenehe?

So ganz von der Hand zu weisen ist die Tendenz unserer weiblichen Jugend ja nicht, doch lieber Hausfrau und Mutter zu sein als sich im Arbeitsleben festzubeißen – oder haben Sie etwa nie den Spruch gehört: „Als Mädchen hat man wenigstens noch die Chance, aus dem Beruf auszusteigen, wenn man ein Kind bekommt“? Merkwürdigerweise gibt es sie auch weiterhin, die deutschen Jungmädchenberufe – Friseurin, Arzthelferin und Krankenschwester, zum Beispiel. Das macht man, solange man jung ist – dann heiratet man. Denken sich jedenfalls die Mädchen, die blöderweise in Deutschland nicht davon träumen, Programmiererin, Rechtsanwältin oder jedenfalls U-Bahn-Fahrerin zu werden.

Inzwischen ist sogar die deutsche CDU auf dem Trip, dass Mädchen in Deutschland umdenken müssen – was dank der Anbindung an den deutschen Katholizismus doch etwas verwundert. Aber vielleicht ist man bei der Christenunion inzwischen so weit, einmal an Deutschlands Zukunft zu denken statt an die römische Kirche.

Die römische Kirche mit deutschem Papst kann darüber kaum zufrieden sein – und sucht sich neue Verbündete im alten Kampf für die drei „K“ (Kirche, Kinder, Küche). Diesmal ist es offenbar eine gewisse Eva Herman, Ex-Eva-Herrmann und Fräulein Feldker, vorläufig Ex-Tagesschausprecherin und mehrfache Ex-Ehefrau. Denn eben jene Frau Herman hat ein Buch geschrieben, das auf den Müll der Geschichte gehört – aber von der katholischen Presse in eigenartig auffälliger Weise goutiert wird.

Wie dem auch sei – Frau Herman schrieb ein Buch, das Buch ist fast immer so gut wie ausverkauft und ihr Verleger (wie auch wohl sie selbst) macht einen Haufen Kohle damit. Womit? Damit, die Meinung zu verbreiten, man müsse Mädchen wieder an den Herd zurückzubringen, damit sie dem Ehegatten ein Heim geben könnten und liebevolles Hausmütterchen sein, ganz viele Kinder haben und zur „Hausfrauenehe“ zurückzukehren. Hausfrauenehe? Den Begriff kann man sowieso nur Deutschen, Schweizern und Österreichern erklären. Inzwischen gibt Frau Herman Rechtfertigungsinterviews wie dieses hier und kelit gegen die deutsche Presse – wie sinnig.

Fragt sich nur, wer die Gehirnwäsche, die nun nötig würde, bewerkstelligen soll und wo sie stattfinden könnte. Wir wären gespannt auf Antworten aus unserer Leserschaft.

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