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Kennenlernen: Wo fängt eigentlich Sex an?

Die Realität ist oft weniger lustvoll als die Fantasie

Die Realität ist oft weniger lustvoll als die Fantasie

Zwei Bloggerinnen (1) machen sich Gedanken über den Sex – was an sich schon ein löbliches Vorhaben ist. Denn eines hat uns das Ende des 20. Jahrhunderts gezeigt: Jeder Begriff muss genau definiert werden. Es reicht nicht, „Liebe“ und „Sex“ so schlabberig zu verwenden, wie die Begriffe einem gerade aus dem Maul fallen.

Bleiben wir mal bei „Sex“. Der Begriff ist so zäh wie kalter Honig. Noch vor 50 Jahren wäre ein Satz wir „wir hatten Sex miteinander“ nicht gefallen, weil man ihn nicht verstanden hätte. Man sagte „Wir schliefen miteinander“, was auch nicht sehr aussagefähig war, denn man schlief ja nicht dabei, obgleich das Ganze auch „Beischlaf“ genannt wurde.

Sex wird oft ganz falsch als „körperlich“ definiert

Was viele Menschen immer noch nicht wissen: Sex als Bedürfnis, Wunsch und lustvoller Geilheit entsteht im Gehirn, nicht in den Genitalien. Unter Philosophen, Ideologen, Kirchgängern und anderen Normenreitern ist noch umstritten, ob „Sex“ separat, also ohne Liebe und ohne Bindung existieren kann. Betrachtet man das Phänomen „Sex“ hingegen pragmatisch, so wird deutlich: Sex kann völlig unabhängig von Liebe ausgelöst werden – zumindest im Kopf, und bei zusätzlicher Stimulation der Genitalien eben auch dort, wo der Orgasmus als Belohnung lockt.

Der beste Sex ist oft der Sex im Hirn

Was für uns „Sex“ ist, definieren wir überwiegend selbst. Für manche Frau ist der tägliche Griff zum Vibrator mit dem besten Sex verbunden, den sie haben kann. Für Männer ist es oft der wundervolle Oralverkehr, der qualitativ hochwertig nur selten von „anständigen“ Frauen vollzogen wird. Es mag sein, dass manche Frau wirklich „animalischen Sex“ will und sich wünscht, dass „ihr jemand den Hengst macht“. Mag auch sein, dass dies „erregend“ ist – vor allem in der Wunschvorstellung. Und Männer? Der Wunsch nach „Sex mit zwei Frauen“, angeblich der Renner in der männlichen Fantasie, ist ein wundervolles Erlebnis – im Kopf. In der Realität zeigen sich schnell die Grenzen.

Richtiger Sex – oder was ist unrichtiger Sex?

Wo fängt nun eigentlich der Sex an? Wann ist es „richtiger“ Sex? Gibt es „besseren Sex“ und was ist „wirklich erfüllender Sex“?
Manche Antworten sind mir zu romantisch: „Wenn man die innige Zweisamkeit gemeinsam genießt.“ Oder „wenn man gemeinsam durch Penetration zum Orgasmus kommt.“ Denn was Menschen gerne verschweigen: als „der schönste Sex“ wird zumeist empfunden, wenn es der Partner uns „schön macht“, also unsere Wünsche erfüllt. Früher wurde diese Ansicht nur von Männern vertreten, doch heute suchen sich auch Frauen gezielt Lover, die erfahren, liebevoll und potent sind – und um deren Befriedigung sie sich nicht kümmern müssen.

Ist es Sex, wenn ein Mann die Finger einer Frau ansaugt? Ist es Sex, wenn man sich gegenseitig über der Kleidung die Genitalien streichelt? Oder wenn man einem nackten Menschen mithilfe einer Feder die Brustwarzen stimuliert?

Mal ist Sex die Eule, mal die Nachtigall

Wir sehen: jeder nach seiner Façon. Oder „was dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.“ Oder, ganz hochtraben: „Es liegt im Ermessen des Einzelnen, was er als „Sex“ empfindet und was nicht.“ Denn theoretisch kann jede Berührung der Haut mit der Haut eines anderen oder sogar mit einem Gegenstand „sexuell“ sein.

Eine Bloggerin bringt es auf den Punkt, indem sie sinngemäß schreibt, letztendlich sie es doch völlig gleichgültig, was jemand als „Sex“ bezeichnet oder eben auch nicht. Die Situation, in der man sich befindet und das persönliche Gefühl ändern sich nicht durch das Etikett, das man dem Gefühl oder dem Handeln zuweist.

Sex – genießen, schenken, tauschen, kaufen – oder aufgreifen

Sex ist – andres als Liebe – heute relativ leicht zu erwerben, einzutauschen oder zu erschleichen. Wo Sex seriös gehandelt wird, etwa bein einem Smartphone- oder Online-Date, einem Blind Date oder einer arrangierten Verabredung liegt die Möglichkeit auf dem Tisch und kann aufgegriffen werden oder auch nicht. Das Einzige, was dazu nötig ist, ist Lust darauf zu haben – und im geeigneten Moment „ja“ dazu zu sagen – der eben auch nicht.

Sex beim Kennenlernen ist immer eine Option

Wer sich beklagt, dass der Partner beim Date die Möglichkeit mit einbezieht, Sex zu schenken oder geschenkt zu bekommen, sollte neu nachdenken. Auch das seriöse Date hat eine amouröse Komponente, und wenn die Option darauf fehlt, sollte man (und frau) darüber nachdenken, ob man überhaupt jemandem „näherkommen“ will. Eine „Option“ bedeutet nicht, dass „es“ geschehen muss, aber es bedeutet klipp und klar, darauf vorbereitet zu sein. Im Zweifel reicht ein „nein“ – und das wäre es dann. Die Empörung, die bei der Frage oft aus weiblichen Augen herausblitzt, ist völlig unangebracht. Falls es Sie betrifft: es ist nichts als Ihre Meinung über die Situation, in der Sie sich befinden.

(1) Als Anregung dienten diese Artikel im Netz:
„Überlegungen zum Sex“ von Vicky. und „Wo fängt eigentlich Sex an?“ von Amelie.

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