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Valentinstag: sinnlich statt heilig

der Vogel als Symbol der Lust im Mittelalter

der Vogel als Symbol der Lust im Mittelalter

Was wäre die Welt ohne Professor Gerhard Dohrn-van-Rossum? Jener nämlich hat inzwischen festgestellt, dass der Valentinstag keine Erfindung der Blumenfritzen ist, sondern bereits auf die Völkerwanderung zurückgeht.

Nun ist’s nur so: Dieser Valentinstag hatte nur in englischsprachigen Ländern eine Bedeutung, bevor ihn die ganze Welt entdeckte, um in der „mauen“ Umsatzzeit im Februar noch Blumen und Konfekt abzusetzen. Insofern dürfte kaum eine Rolle spielen, ob die Völker während ihrer Wanderung schon an Valentin als Schutzpatron der Verliebten gedacht haben.

Ganz süß and ich auch diesen Satz aus einem Beitrag der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“:

In England und Frankreich glaubten die Menschen, dass sich an diesem Tag die wilden Vögel zu paaren beginnen. Darum wurde Valentin in England und Frankreich zum Schutzpatron der Verliebten und Verlobten.

Ja, ja, die Engländer … nur hatten die eben einen begnadeten Dichter, Geoffrey Chaucer (1383), in dessen Liebesgedicht zum Valentinstag „Das Parlament der Vögel“ er einen etwa unheiligen Sankt Valentin präsentierte, der eher wie eine Mischung aus Sol und Amor wirkte.

Und der sang (modernisiertes Englisch):

Saint Valentine, who art full high aloft –
Thus sing the small fowls for your sake –
Now welcome summer, with your sun soft,
That this winter’s weather does off-shake.

Ich habe dies vor einiger Zeit einmal so übersetzt:

St. Valentin, du thronst dort oben,
Die Vögel singen zu deinen Ehren,
Willkommen Sommer, lass dich loben,
Die Winterstürme wirst du bekehren.

Das soll mich nicht hindern, euch allen zu raten: Schenkt etwas Wundervolles zum Valentinstag, wenn ihr eine Liebste habt – und geht mutig und höflich auf Damen zu, wenn ihr zum Valentinstag solo seid.

Es klingt ja vielleicht ein bisschen kitschig, aber manches “Blumenmädchen“ aka Floristin würde sicher selber gerne einmal mit den schönen Blüten beschenkt werden, die pflichtgemäß von Ehemännern gekauft werden. Es lohnt sich also, auch den Verkäuferinnen einmal tief in ihre sehnsüchtigen Augen zu sehen … und natürlich auch in all die anderen Augen, die an schönen Blüten hängen.

Überlegen Sie mal, bevor sie diesen Vorschlag abwählen, und denken Sie dabei an einen Mann, der mit einem wundervollen, großen Strauß am Valentinstag U-Bahn fährt, über den großen Platz geht, auf dem sehnsuchtsvolle Frauen danach lechzen, im Frühling ihre neue Liebe zu finden. „Wer wird wohl diesen wundervollen Strauß bekommen?“, werden sie denken, nicht wahr? Und das wäre just der Moment für Sie, Ihre Gedanken zu erraten.

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