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USA: 542 Menschen heiraten angeblich täglich durch eHarmony

eHarmony gibt zum zehnjährigen Bestehen der Online Partner-Agentur an, 542 Menschen zur Eheschließung täglich verholfen zu haben. Die Daten wurden von Harris Interactive anhand einer Befragung von 7994 „frisch verheirateten“ US-Bürgern im Alter von im Alter von 20 – 54 Jahren ermittelt. Aus der von Harris veröffentlichten Studie geht ferner hervor, dass eHarmony einen Anteil von 44 Pozent an allen Eheschließungen hat, bei denen sich die Partner online mithilfe von Dating-Diensten kennenlernten. Der eHarmony-Anteil von Eheschließenden, die sich in irgendeiner Weise online begegneten, beträgt nach dieser Studie etwa 25 Prozent.

Würde die Zahl von 542 Personen (271 Ehen) stimmen, so würde dies bedeuten, dass die etwa 100.000 Ehen, die eHarmony im Jahr gestiftet haben will, etwa 4,6 Prozent aller im Jahr 2008 geschlossenen US-amerikanischen Ehen entsprächen. Die Zahlen von Harris wurden allerdings aus einem ungewöhnlichen Zeitraum ermittelt: Befragt wurden US-Amerikaner, die zwischen dem ersten Januar 2008 und dem 30. Juni 2009 geheiratet haben, woraus Harris einen Anteil von 4,77 Prozent errechnete.

Die Zahlengrundlagen selber werden von Harris nach den der Liebepur vorliegenden Informationen ausreichend belegt und sie haben denjenigen Wahrheitsgehalt, den demoskopische Untersuchungen, die online durchgeführt werden, üblicherweise haben. Etwas merkwürdig ist allerdings der angebliche Anstieg der Eheschließungen durch eHarmony von 2008 bis 2009: Noch Anfang 2009 behauptete eHarmony, 236 Menschen (also 118 Paare) im Internet soweit zusammengebracht zu haben, dass sie heiraten würden – die gleiche Zahl wurde auch für 2007 angegeben, jedoch wurden die Zahlen für die Vorjahre nicht ausreichend verifiziert. Es ist also fragwürdig, woraus der plötzliche Anstieg von 236 auf 542 Personen resultieren soll.

Ungeachtet der Zweifel scheint festzustehen, dass immer mehr US-Amerikaner sich im Online-Bereich treffen und dann auch tatsächlich heiraten – die Zahlen schwanken zwischen etwa 20 und 30 Prozent, je nach der Art der Erhebung und dem Alter der Befragten.

Auch für Deutschland scheint festzustehen, dass immer mehr Menschen einander zuerst im Online-Bereich kennenlernen – allerdings gibt es nach der Kenntnis der Liebepur keine zuverlässige Studie, wie viele wirklich haltbare Beziehungen daraus entstanden sind. Die in Deutschland aufgestellte Behauptung, 20 – 30 Prozent der Partnersuchenden Deutschen würden sich mittlerweile online zum ersten Mal begegnen, steht auf schwachen Füßen, solange man nicht genau weiß, wie sich diese Beziehungen entwickeln.

Die Frage „wo habt ihr euch kennengelernt?“ wird jedenfalls auch bereits in Deutschland öffentlich nicht mehr ausweichend beantwortet, wenn die erste Begegnung im Internet stattfand, sodass Demoskopen heute eine bessere Chance hätten als früher, den wahren Ort des Kennenlernens zu ermitteln.

Aktuelle Nachricht von Socal Tech via Online Personal Watch

Informationen über:Dating Site Reviews. Zahlenmaterial über die Eheschließungen in den USA von cdc.gov (pdf) via Fast Stats und Wikipedia (USA).

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