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Diffamierung Alleinerziehender mit Blick auf „unsere Kultur“?

Glaube kontra Propaganda?

Glaube kontra Propaganda?

Es ist interessant, was eine deutsche Vorzeige-Katholikin sagt, wenn sie „eigentlich“ doch nur gegen die Pläne der Baden-Württenbergischen Landesregierung zum Sexualkundeunterricht spricht. Die Rede der Gabriele Kuby wurde vom ultrakonservativen Katholiken-Magazin „kath.net“ der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt –freilich, um gemeinsam gegen den Bildungsplan zu wettern. Doch der Teufel liegt im Detail, wie dieser Auszug zeigt: Kuby beginnt:

Wir sind hier, weil wir die Grundlagen unserer Kultur verteidigen, die Grundlagen der Familie, das Wohl unserer Kinder, die Zukunft der ganzen Gesellschaft. Wir verlangen, dass die Grundwerte unserer Gesellschaft, wie sie in der Verfassung garantiert sind, erhalten bleiben: der Schutz von Ehe und Familie durch die staatliche Ordnung …

Nun steht dies alles überhaupt nicht zur Debatte, denn Ehe und Familie sind durch das Grundgesetz geschützt und bleiben es auch. Warum dann also die Vorrede? Weil die Mehrheit vor Minderheiten geschützt werden muss, denn (Originalton Kuby)

Wir treten für die Interessen und Rechte der Mehrheit der Bevölkerung ein. 75 Prozent aller Kinder bis 18 Jahren leben bei ihren verheirateten Eltern.“ In einer Demokratie sollte die Regierung Politik für die Mehrheit machen und nicht für kleine radikale Minderheiten.

Also sind die 25 Prozent der Kinder, die nicht bei ihren „verheirateten Eltern“ leben, eine „kleine radikale Minderheit“? Oder die Alleinerziehenden, die in unserer Gesellschaft deutlich stärker belastet werden als die Familien, die Frau Kuby nennt? Oh, übrigens sagt Frau Kuby, wo der altböse Feind überall sitzt, nämlich:

Die Machteliten dieser Erde, die UN, die EU, linke Regierungen, global operierende Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO, IPPF, in Deutschland pro familia, und das große Geld.

Sollten wir etwas bei „kleinen radikalen Minderheiten“ umdenken? Nur zur Information: Der römisch-katholischen Kirche gehören nur rund 30 Prozent der Bevölkerung an. Ist das schon eine „kleine, radikale Minderheit?“

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