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Zukunftstrends zum angeblichen Welttag der Ehe

Die Zahlen sprechen nicht für die Thesen

Die Zahlen sprechen nicht für die Thesen

Zukunftstrends für die Ehe – am „Internationalen Tag der Ehe“ würde eDarling gerne veröffentlicht sehen. Ich habe mir erst den Kopf zergrübelt, bevor ich recherchiert habe, was es mit diesen „Internationalen Tag“ wohl auf sich hat. Doch zurück zur Ehe und zu eDarling.

Bereits vor einiger Zeit hatte eDarling 10 Thesen über die Ehe veröffentlicht, die nun bekräftigt beziehungsweise wiederholt wurden. Anlass ist ein angeblicher „Welttag der Ehe“, der im Weltkalender eigentlich keine Bedeutung hat, weil er ein eher privater, katholisch motivierter Aktionstag ist. Er wird oft verwechselt mit dem Tag der Familie, der tatsächlich ein bedeutender Tag im Kalender der Vereinten Nationen ist und der am 15. Mai zum 20. Mal zelebriert wird. Der Themenkatalog der UN (DESA) kann hier eingesehen werden.

Nun gut, der „Ehetag“ wird in diesem Jahr also am 9. Februar stattfinden, und ohne die Pressemitteilung von eDarling hätte ich es nicht bemerkt.

Drei Hauptthesen zur Zukunftsentwicklung der Ehe nach der Lesart von eDarling

Die drei Hauptthesen, dies diesmal von eDarling in den Vordergrund für Deutschland gestellt wurden, sind ziemlich mager:

– Lebensabschnittspartner lösen den Partner fürs Leben ab.
– Die Versorgungsehe wird zur Erlebnisgemeinschaft reformiert.
– Der Stellenwert von Beziehungen bleibt ungebrochen stark.

Andere, eher fragwürdige Thesen, die früher veröffentlicht wurden, waren diesmal nicht dabei. Ich will auch diese zitieren:

– Paartherapien werden boomen.
– Partnersuche im Netz steigt.
– Partner-Vorauswahlen und Checklisten werden üblicher.

Die Probleme aller Thesen: Was wirklich geschieht, ist von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig, die relativ unsicher ist, aber auch vom Zeitgeist, der gar nicht vorhersehbar ist.

Behauptungen und Zahlen verzahnen sich nicht

Nach meiner Auffassung sind die zahlenmäßigen Ergebnisse von eDarling weder sehr erhellend noch bestätigten sie eine der drei Thesen, die man offenbar von dem österreichischen Zukunftsforscher Prof. Reinhold Popp bezogen hat. Denn die Generation, auf die es jetzt ankommt, die U-35-Jährigen, also die Generation „Y“, sind zu 81 Prozent für eine lebenslange Partnerschaft und wollen dabei gemeinsame Pläne durchsetzen. Klar, dass die Mittelgeneration (79 Prozent) erfahrungsbedingt etwas skeptischer ist. Was nun die 55-Plus-Gneration angeht, so liegen hier ganz andere Prioritäten vor, weil man mit steigendem Alter immer weniger langfristige Pläne hat – und deshalb eher dazu neigt, „im Hier und jetzt“ zu leben, zumal mit einem neuen Partner.

Ein bisschen schmunzeln musste ich über den konstruierten Gegensatz zwischen Versorgungsehe und Erlebnisgemeinschaft. Das ist schon deswegen Unfug, weil der Begriff „Versorgungsehe“ in Deutschland für eine reguläre Ehegemeinschaft gar nicht verwendet wird. Dennoch lohnt es sich, über den Wandel im Eheverständnis der Deutschen nachzudenken – unser aller Zukunft hängt in gewisser Weise davon ab. Insofern bin ich glücklich darüber, dass sich unsere jungen Leute lebenslange Beziehungen wünschen, auch, wenn sie ahnen, dass einige von ihnen dies nicht durchhalten werden.

Also dann: einen fröhlichen angeblichen „Welltag der Ehe“ wünsche ich – auch wenn ihn sowieso kaum jemand wahrnimmt – warum sollen wir auch?

Quelle von Zahlenmaterial, Grafik und Zitat: © 2013 by eDarling

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