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Frauen: Du bist eine Schlampe, wenn …

Sicher bezichtigen Männer gelegentlich einzelne Frauen, Schlampen zu sein – doch noch mehr ereifern sich Frauen darüber, dass ihre Geschlechtsgenossinnen Schlampen sind, wenn sie … ja, was denn eigentlich?

Was muss eine Frau also tun, um in Schlampenverdacht zu kommen?

Die Kleidung der angeblichen Schlampe

Zu viel Schenkel?

Da wäre einmal das Offenkundige: die Kleidung. Unter Schlampenverdacht steht in Deutschland jede Frau, die zu viel von ihren Oberschenkeln zeigt, oder die bei den geringsten Bewegungen ihren Tanga sehen lässt. Auch der allzu freizügig dargebotene Bauch samt Bauchnabel gilt als obszön, während es bei der Brust darauf ankommt, wie sie verpackt ist und ob sie in „Nahkampfhaltung“ präsentiert wird. Doch alle die gilt nur dann, wenn die betreffende Frau sich auch so verhält, dass der halb bedeckte Körper erotisch präsent wird, oder wenn die Fummel extrem billig wirken. Übrigens ist kulturell bedingt, was als „schlampig“ gilt. Ganze normale junge Mütter in Budapest tragen mittags Klamotten, die man eher an Damen im Vergnügungsviertel von St. Pauli vermutet.

Die erotischen Bewegungen – was angeblich „Schlampen“ ausmacht

Finger in den Mund?

Dann wäre da das bereist erwähnte Verhalten. Zu offensives Flirten gehört zu den Bestandteilen, die Frauen in den Ruf kommen lassen, „Schlampen“ zu sein – insbesondere dann, wenn sie dabei Körperteile berühren, um auf sie aufmerksam zu machen. Sie glauben nicht, dass Frauen „so etwas“ tun? Haben sie sich nie durchs Haar gestrichen, and der Bluse oder am Rocksaum gezupft oder gar den Zeigefinger in den Mund gesteckt, um einen Mann anzuregen? Auch durch besonders erregendes Gehen in High Heels oder durch sinnliches Tanzen kann eine Frau in „Schlampenverdacht“ kommen – insbesondere dann, wenn sie dies in einer Weise tut, die als „ordinär“ gilt. Der Satz „Es macht nichts, was du tust – wichtig ist, wie du es tust“, passt auch für erotische Bewegungen.

Schlampen-Wertung nach der Sex-Frequenz?

Bleibt – wie könnte es anders sein – die Frequenz. Ja nach Etepetete-Faktor werden Frauen als Schlampen bezeichnet, die

– Mehr als ein Dutzend Partner pro Jahr haben
– Mehr als 6 unterschiedliche Partner pro Jahr ins Bett nehmen.
– Mehr als einen Sexpartner in jedem Lebensjahr ab 16 hatten.
– Oder aber die mit mehr als einen Partner während eines gegebenen Zeitraums parallel Geschlechtsverkehr hatten.

Zu viele Kontakte?

Wenn eine Frau auf intensive Partnersuche geht und dazu tatsächlich zwei Jahre brauchen sollte, dann kann sie ohne emotionale Überlastung etwa 48 Dates haben (zwei pro Monat), von denen erfahrungsgemäß etwa zehn zum Geschlechtsverkehr am selben Tag oder bis zum dritten Treffen führen. Das ist allerdings ein Durchschnittswert, denn manche Frauen sind empört über Angebote, möglichst bald das Bett zu teilen, während andere jedes Date nutzen, um zu überlegen, ob der Mann wenigstens für eine Nacht passt. Zudem gilt der Durchschnittswert „einmal Geschlechtsverkehr auf fünf Dates“ ausschließlich für sogenannte „seriöse Singlebörsen“, also nicht für Casual Dating. Bei diesen Treffen besteht der Wunsch, dass jede Begegnung zum Geschlechtsverkehr oder einer anderen erotischen Aktivität führt.

Daraus ergibt sich: Die partnersuchende Frau hat bei regelmäßigen Treffen währen der Zeit ihrer Suche etwa eins bis zwei Sex-Dates pro Quartal, die nicht zu einer längeren Beziehung führen.

Man muss also die „Schlampengrenze“ deutlich höher ansetzen – wobei man bedenken sollte, dass Frauen entweder ihre Frequenz herunterlügen oder darüber (besser noch) gar nicht sprechen. Insbesondere partnersuchende Frauen zwischen 25 und 39 haben inzwischen deutlich mehr Geschlechtspartner gehabt, als sie zugeben – und das ist so normal geworden, dass es keiner Kommentierung bedarf.

Die neueste Schlampe: alternativer Lebensstil

Nichts für „gute Bürger“

Die Welt der „besseren Bürger“, Gutmenschen und Kirchgänger ist ganz generell heute noch so ausgerichtet wie im 19. Jahrhundert: Stimmt die Fassade, ist alles in Ordnung. Das kann man auch so sagen: Stimmt der Lebensstil nach außen, dann ist gleichgültig, welche sexuellen Orientierungen man für sich selbst wählt. Bereits bei der Frage nach der Frequenz finden wir: Je mehr die Sexualität abseits der üblichen Sozialkontakte ausgelebt wird, umso sicherer ist eine Frau vor übler Nachrede. Ähnlich verhält es sich damit, welche sexuellen Genüsse Frauen empfangen beziehungsweise schenken mögen. Als „Schlampen“ gelten also Frauen, von denen bekannt ist, dass sie bestimmte Praktiken tolerieren oder gar einfordern: von Fellatio und Cunnilingus bis zu Fesselung und Spielen mit der „Disziplin“. Noch bis vor kurzer Zeit galt für alle Frauen die „Verführungsvermutung“, das heißt, ihnen wurde bescheinigt, von Männern zu „abartigen“ Handlungen verführt worden zu sein. Die bekannten „50 Shades of Grey“ bestätigen solche Vorurteile: Mann verführt Frau zu Perversionen. Erst seit wenigen Jahren sprechen Frauen zu ihren Liebhabern davon, welche Wünsche sie selbst haben – mögen sie anderen nun als befremdlich erschienen oder nicht. Werden diese Neigungen aber offenkundig, so empört sich das Bürgervolk und das Gutmenschentum – oft mit Geifer vor dem Maul, heute besser als „shitstorm“ bekannt.

Das Fazit – Schlampen werden herbeigeredet

Niemand ist eine Schlampe – jede Frau kann und soll ihr Leben so leben, wie es ihr gefällt. Allerdings empfiehlt sich nach wie vor, das eigene Leben nicht in die Öffentlichkeit hinauszuhängen – aber das gilt wirklich nicht nur für „Schlampen“, sondern für alle.

Bilder: Katze, Falter und Stripperin © 2013 by liebesverlag.de, Finger im Mund © unknown

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