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Sich verkaufen am Markt der Liebe – nicht gegen Geld

Keine Fragen zur Vermarktung? Oder alles Markt?

Was halten Sie von diesem Datingrat? „Du bist eine Verkäuferin auf einem Käufermarkt, also senke gefälligst deinen Preis?“ (1)

Wenn Sie eine Frau sind und vielleicht noch über 40, dann sehe ich schon, wie sich Ihr Gesicht vor Empörung verzieht. In unsere Gehirne wird immer wieder gehämmert: „Menschen sind keine Ware“, du am Ende glauben wir, dass wir alle nicht den Marktgesetzen folgen, weil wir „keine Waren“ sind. Die Wahrheit ist ernüchternd: Wir alle unterliegen den Marktgesetzen, nur sagen wir es anders.

– Du hast zu hohe Ansprüche.
– Du hast zu lange gewartet.
– Die guten Männer sind alle weg.
– Sie dich doch mal im Spiegel an.
– Die Männer haben auch Wünsche, nicht nur du.
– Probier mal Online-Dating, da findest du wesentlich mehr Männer.

Tatsächlich sind Frauen die eigentlichen Verfechter des Satzes „ich bin keine Ware“, obgleich viele von ihnen sich ständig zur Ware machen: Übermäßig auffällig auf „sexy“ getrimmt, hübsch verpackt, latent flirtbereit. Diese Doppelbotschaft: „Ich bin keine Ware, aber ich benehme mich wie ein verlockendes Angebot.“ Ist selbstverständlich der Gipfel der Unredlichkeit, aber sie gehört zu einem der vielen Spiele, die wir in unserer Gesellschaft spielen. Es ist eine modernisierte Variante des Spiels „Frauen bieten sich an, Männer bieten auf Frauen.“ Damit Sie nicht gleich vom Stühlchen fallen, meine Damen: Das galt einmal für alles: Soziales, Emotionales und Sexuelles. Auch rede ich hier nicht von Geld, das den Besitzer wechselt. Der Handel am Markt der Liebe ist ein Tauschhandel, und wer die besten Werte zum Tauschen hat, der gewinnt, falls es genügend Abnehmer gibt.

Der Handel am Markt der Liebe: ein Tauschhandel

Hier sehen wir deutlich, dass wir nicht an einem Markt sind, der simplen ökonomischen regeln folgt. Weder Frau noch Mann können einfach mit einem Bündel Geldscheinen wedeln und sagen, „na tust du es dafür?“ Im Gegenteil: Wir müssen unsere gesamte Persönlichkeit in die Wagschale werfen, und deren Wert ist unsicher, solange wir ihn nicht am Markt der Liebe erproben.

Alter ist kein Tauschobjekt – Sinnlichkeit schon

Leider erwählen wie (auch der Autor tut dies gelegentlich) das Alter häufig zuerst. Das ist falsch, wenn wir von der Annäherung der Geschlechter und der Attraktivität sprechen, die dafür eingesetzt wird. Das Alter ist nur dann wichtig, wenn man den Markt nach Altersstufen segmentiert, wie es die Online-Dating-Unternehen tun. Sucht nun beispielsweise eine Frau von 45 nach einem Mann bis 50, so ist das Angebot so knapp, dass die Chancen drastisch sinken. Sucht eine Frau von 45 hingegen einen Mann, der bestimmte Eigenschaften gerne hat, die häufig gesucht werden, wie beispielsweise Sinnlichkeit oder soziale Fähigkeiten, so steigen die Chancen enorm.

Online-Dating über 40 bleibt sinnvoll – mit den richtigen Tauschwerten

Was Online-Dating betrifft, so ist es merkwürdigerweise dort am Sinnvollsten, wo der Markt eng wird. Denn die Anzahl der Singles, die über 45 einen (meist neuen) Partner suchen, ist immer noch deutlich geringer als die Anzahl der Mittdreißiger, die vor 40 „noch schnell“ nach einem Partner fahnden. Entsprechend „heiß“ ist der Markt der Menschen zwischen etwa 29 und 39, was auch bedeutet: Er ist bisweilen unübersichtlich und viel zu hektisch. Bringt die Frau über 40 nun ihr Profil „an den Markt“, so kann sie bei entsprechender Selbstdarstellung im Grunde leichter „punkten“. Aus Marketingsichtpunkten würde der Tenor sinngemäß etwa so lauten (bitte nicht wörtlich übernehmen):

Ich kann dir alles bieten, was dir eine jüngere Frau bieten kann – nur alles eine Spur besser.

Vermarktung ist positiv – legen Sie Ihre Angst vor Erniedrigung ab

Sich vermarkten kann Erniedrigung bedeuten – aber Sie verkaufen ja ihren Körper nicht gegen bar, sondern Teile Ihre Gesamtpersönlichkeit, die Sie einmalig machen. Das ist ein himmelweiter Unterschied. „Sex gegen Geld“ und „soziale Fähigkeiten gegen akademischen Titel“ sind zwei Seiten eines Tausches, der zwei völlig unterschiedliche Gesichter hat. Tauschhandel sagt ja aus: Ich habe etwas, was du brauchst, und du hast etwas, was ich brauchen kann.

Die einzige Frage, die nun noch zu stellen wäre: Was sind denn Ihre Tauschgüter für den Markt der Liebe?

Hinweis: (1) Dieser Artikel wurde aufgrund einer Anregung von Marina Adshade in „Buzzfeed“ geschrieben. Die Schlussfolgerungen, die sich daraus für Ms. Adshade ergeben, waren aber andere als diejenigen, dich ich hier vertrete.

Fotomontage: © 2013 by liebesverlag.de

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