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Freie Dating Seiten und Menschen über 40

Die Gurus hier bei der Tagung „Online Dating Summit“ in Barcelona wussten alles: wie viel Geld man wie verdienen kann, welche Werbekonzepte am erfolgreichsten sind und wie man seine Werbung optimiert. Schwieriger wurde es schon, wenn sie ihren eigenen Standort bestimmen sollten: Man wusste, wie sich die eigene Klientel verhält, jedenfalls ungefähr, aber man wusste wenig über den Kunden als solchen. Ich komme später noch darauf, warum man dies tun sollte (oder auch nicht) und für welche Dating-Seiten dies nützlich und sinnvoll sein kann. Der sehr enge Fokus auf das eigene Land und die Kunden, die man bereits hat, macht allerdings betriebsblind. Wenn man einseitig auf die Werbeinnahmen schielt und den Kunden dabei vergisst, kommt man zwangsläufig an einen Punkt, an dem die Dollar- Pfund- oder Euroscheine mehr Wert sind als der eigentlich Geschäftszweck: Dann bekommt man den Eindruck, dass die Inhaber gar keine Singlebörsen im eigentlichen Sinne betreiben, sondern ein Werbe- Durchgangs- und Weiterleitungsportal

Aus dieser gewissen Blindheit und dem Glauben daran, dass Benutzer des Internets grundsätzlich alles „kostenlos“ haben wollen, ergibt sich folgende Aussage, die in Auszügen auf der Konferenz zu hören war:

Junge Menschen sind gewohnt, im Internet alles kostenlos zu bekommen. Ältere sind hingegen gewohnt, für Dienstleistungen zu bezahlen. Wenn die heutigen Internet-User älter werden, werden sie wissen, dass man alles kostenlos haben kann und sich eher bei kostenlosen Diensten anmelden als bei Bezahldiensten. Es gibt also für keinen Partnersuchenden einen Grund, für Online-Dating zu bezahlen.

Nun sind Menschen über 40 ja inzwischen „mit dem Internet aufgewachsen“, wenngleich nicht von Kindesbeinen – und dabei haben wir gelernt, dass eine wirklich überzeugende Dienstleistung gutes Geld kostet. Die Menschen, die dort sind, wollen auch andere Menschen treffen, die vom Geldwert einer Dienstleistung überzeugt sind, nicht ein paar geizige Currywurstesser.

Wenn die Betreiber freier Datingseiten wirklich so denken (und so schien es mir hier in Barcelona), dann zeigt dies, wie wenig sie in die Gesellschaftsordnung eingebunden sind und wie sehr sie auf Internet-Philosophien vertrauen. Im Moment interessiert sie dies nicht. Sie glauben an das ungeheuerliche Potenzial, das es noch zu erschließen gilt, und an die Internet-Gurus, für die sie sich selbst halten. Das einzige, was sie auszeichnet: Sie verdienen tatsächlich viel Geld mit einem relativ geringen Aufwand.

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