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Auf schmalen Brett: was wird aus Online-Partnervermittlungen?

Aus allen Ecken schallt es: Die Branche denkt nach, und zwar darüber, wie sie ihren Kunden einen Mehrwert bringen kann, vielleicht sogar ein Alleinstellungsmerkmal, das jeden Kunden überzeugen wird.

Man sitzt auf schmalen Brettern, weil oft nur Behauptung gegen Behauptung steht. In Interviews mit den Geschäftsführern werden immer wieder die gleichen, abgedroschenen Positionen vertreten: Wir wollen die Marktführer sein, wir haben die richtigen Konzepte, wir haben hohe Frauenanteile, bei uns finden Sie passenden Menschen.

Solchen Aussagen misstrauen die Menschen heute – sie haben erfahren müssen, das Aussagen umso wertloser werden, je höher die Position des Befragten in einer Organisation ist – in der Wirtschaft wie in der Politik.

Ganz unumwunden wird hinter vorgehaltener Hand (und manchmal auch öffentlich) zugegeben, dass es in den letzten Jahren nicht mehr um die besseren Ideen oder das bessere Konzept ging, sondern darum, Konkurrenten zu verdrängen.

Doch nun scheinen Ideen wieder gefragt zu sein. Die Partneragenturen bemühen sich teils redlich, teils trickreich, um folgende Konzepte:

1. Frühzeitiges Einbinden der Jugend in die Idee der Online-Partnervermittlung durch Heranleiten über simple, preiswerte Plattformen.
2. Eine angebliche „Wiederbelebung“ der romantischen oder sinnlichen Partnersuche durch Sympathie-Komponenten.
3. Mit einer teils überraschenden Öffnung im Bereich der Sexualität.
4. Durch den Versuch, „das Volk“ zu erreichen, sich also auch an Menschen zu wenden, die einen mittleren oder niedrigen Bildungsgrad haben.
5. Durch den gegenteiligen Versuch, Menschen zu erreichen, die noch „anspruchsvoller“ sind und sich selbst zu den „absoluten Eliten“ zählen.

Dies alles sind übrigens keine „Insiderinformation“, sondern wurde aus allgemein bekannten Tatsachen, Interviews, Presseberichten und Pressemitteilungen zusammenstellt. Dennoch werden die Unternehmen selbst die eine oder andere Information in dieser Zusammenstellung bezweifeln – aus diesem Grund wurden die Namen weggelassen.

Der Erfolg? Einige der Erfolge sind bereits eingetreten, zum Beispiel beim „Volkspartnervermittlungskonzept“, das vor allem neuen Unternehmen beste Erfolge brachte. Ob sich die Jugend besser einbinden ließe, wäre einen Versuch wert, doch wird den gegenwärtigen Geschäftsführern eigentlich so viel Zeit gegeben, um auf den Erfolg dieser Konzepte warten zu können?

Was die „heiße“ Lust betrifft, so wurde die Aktivitäten auf Nebenschauplätze verlagert. Die dahinterstehende PR-Idee ist offenbar, eine Meinung zu erzeugen: „Wenn die dort so offen schreiben, dann werden auch die Mitglieder so offen sein“ – ich bezweifle dies. Auch die Einführung romantischer Komponenten ist zweifelhaft, und zwar in jeder Hinsicht. Erstens gibt es keine verlässliche Wissenschaft, die solche Komponenten untersucht hat, und zweitens kommt der romantische Faktor erst beim Date im richtigen Leben zum Durchbruch. Hier dürfte es sich also eher um eine reine Werbeaussage handeln.

Das Leben ist schwer in einer Zeit, in der der Wettbewerb nicht mehr durch Leistung, sondern durch das Hereinpumpen von Geld in die Fernsehwerbung ausgetragen wird. Am Ende geht es uns als Kunden dann wie beim Waschmittelkauf: Vorne steht Weiß drauf, innen ist Weiß drin und weißwaschen kann man mit allem.

Dennoch – es gibt gewisse Unterschiede, die in Nebensätzen und detaillierten Tests am besten zum Ausdruck kommen. Am überzeugendsten fand ich übrigens den Warentest von Testsieger.de, der sich als einziger Test mit der Qualität der groben Partnerübereinstimmung beschäftigte. Man fragte sich einfach, ob Alter, räumliche Distanz und Profil der Partnervorschläge in etwa passen würden. Es ist kein Geheimnis, dass es viele Agenturen gab, die bei diesem (an sich sehr simplen) Test nicht einmal 75 Prozent erreichten. Andere Daten, die sehr viel Aufschluss über die Details einer Online-Partnervermittlung geben, finden Sie zuverlässig beim Singlebörsen-Vergleich.

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