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Europa: Eliten suchen ihre Partner bei „händischen“ Vermittlern

Das Wort „Eliten“ ist so abgegriffen, dass man es gar nicht mehr benutzen mag. Vielleicht gehören „Banker, Unternehmer, Top-Manager und Millionenerben“ nicht einmal wirklich zu den Eliten eines Volkes, aber dennoch geht es oft um sie, wenn von einer Form der Partnersuche die Rede ist, die nach und nach wieder aufblüht: die authentische Handvermittlung durch versierte Persönlichkeiten.

Der Niedergang der Partnervermittler und der neue Lichtblick

Vielleicht sollten wir uns kurz an den Niedergang der deutschen Partnervermittlungen erinnern: Fantasieanzeigen in an sich renommierten Zeitungen, Vertreterbesuche, Kopplungsgeschäfte mit Krediten – all dies hat die Branche um ihren Ruf gebracht, um die es ohnehin nicht so rosig bestellt war. Nur wenige, regional tätige oder spezialisierte Unternehmen konnten sich halten – und meist steht eine Chefin an der Spitze, die nicht einmal einen Computer braucht, um zu wissen: „Diese beiden Kunden könnten zusammenpassen“.

Volksverdummung im Fernsehen: angeblich „partnersuchende“ B-Promis

Das Volk freilich will betrogen werden: Da suchen angebliche Prominente öffentlich im Fernsehen nach einem „Partner“, so, als ob sich ein wirklich prominenter Mensch auf den Marktplatz stellen würde, ausgestattet mit einem Plakat auf der Brust: „Ich suche einen Partner“.

Als „very british“ empfand die Süddeutsche Zeitung die Chefin der Londoner Partneragentur Gray & Farrar, Ms. Virginia Sweetingham. Die Dame vermittelt Partner auf einer Ebene, bei denen anderen schlicht die Luft wegbleibt – und dies nicht nur wegen der „Höhe“ der „High Society“, sondern auch wegen der Geldbeträge, die dort fließen: 10.000 bis 18.000 GBP heiß es in der Süddeutschen, würde die Suche pro Jahr kosten – eigentlich nicht übertrieben viel für Menschen, die gewohnt sind, mit großen Summen zu rechnen und noch weit unter der Jahresmiete für eine angemessene Wohnung in einer guten Wohngegend.

Insgesamt gilt, mögen wir es nun beklagen oder nicht: Die wahren Eliten, der Geldadel und echte Prominente suchen ihr Glück nicht im Fernsehen und auch nicht im Internet, es sei denn, stark anonymisiert. Dabei ist der begriff der Eliten dehnbar, denn bei der Partnersuche geht es nicht darum, ob jemand Blaublütler, Akademiker oder Geldadliger ist, sondern wie prominent er in seiner engeren Umgebung ist.

Mit anderen Worten: Ein Allgemeinmediziner oder ein Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde kann dort zu den Eliten gehören, die sich nicht zum Wirtshausgespräch machen wollen, wenn sie einen Partner suchen. Eine Landespolitikerin will sich vielleicht nicht in der Bürgerzeitung wiederfinden, und ein bekannter Angehöriger des Hochadels nicht in der Klatschpresse. „Elite“ bedeutet also für die Partnersuche nicht unbedingt, dass man zu „den Eliten gehört“, sondern nur, dass man einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht hat, mit dem man nicht zum Tagesgespräch werden will.

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