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Hinunter ins Kaninchenloch

Wer kennt die Geschichte der kleinen Alice schon im Original und nicht von Disney oder einem anderen Verfremder?

die macht bricht zusammen wie ein kartenhaus

Nun, all denen, die sie nicht kennen, kann ich hier dies sagen: Es ist eine Geschichte des Wandels. Ein junges Mädchen (heute würden wir sagen: ein Teenager) kommt überhaupt nicht zurecht mit den Merkwürdigkeiten, plötzlich zu er-wachsen und doch nicht Erwachsen zu sein, und muss deshalb „hinunter ins Kaninchenloch“ um seine wundersamen Wandlungen besser kennenzulernen. Wer selber einmal ein Teenager war, wird sich nicht wundern, dass ihn die Raupen dieser Erde herablassend betrachten: „Na, wer bist schon Du?“ heißt es dann – und seit der Begegnung mit der Grinsekatze weiß Alice: Entscheidungen müssen nun selbst gefällt werden. Am Ende erkennt sie dann, dass die gesamte Macht des Königreichs der Erwachsenen nichts weiter ist als ein lausiges Kartenspiel.

Es wäre so schön, wenn jeder Mensch einmal diesen Prozess durchlebt hätte. Doch die Menschen heute (nicht nur die Mädchen) wollen nicht mehr hinunter ins Kaninchenloch, sondern stromlinienförmig erwachsen werden. Sie folgen nicht dem Kaninchen, sondern machen Kotau vor dem Königsthron der Wirtschaft, und nehmen die depperten Königinnen ernster als die weisen Grinsekatzen, und dann sagen sie Journalisten mit 35 oder 40 einen Blödsinn, den man bestenfalls von teenagerhaften Tussis erwartet – ach, sie wüssten ja gar nicht, wie das eigentlich so ginge mit den Beziehungen, oder mal Originalton:

«Die treuen, aufrichtigen Männer langweilen mich sehr schnell … (und) die aufregenden bleiben nie lange.»

Ob jetzt oder später: Ich schlage vor: Gehen Sie bitte mal hinunter ins Kaninchenloch, dann werden sie schlauer – falls Sie die Kaninchen überhaupt sehen, denn die reden mit Ihnen nicht auf Augenhöhe.

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