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Der Bildungsstand der Paare und was die Presse daraus machte

Wenn das Statistische Bundesamt eine leise Note spielt, holen gleich mal wieder ein paar Leute ihre Vuvuzelas aus der Ecke, um mächtig Lärm zu machen, wie sich heute erwies. Das Amt hatte nämlich festgestellt, dass 61 Prozent der Paare, und damit gut drei Fünftel, über einen „annähernd gleichen“ Bildungsstand verfügten. Bei etwa 30 Prozent der Untersuchten, die Angaben zum Bildungsstand machten, hatte der Mann einen höheren Bildungsabschluss, während bei etwa neun Prozent der Paare die Frau den bessern Bildungsabschluss hatte.

Das war es – oder sagen wir mal, das hätte es sein können.

Aber dann war da noch Ulrich Schmidt-Denter. Der Mann hatte zwar keine Zahlen, aber er wusste dazu offenbar sogleich, dass dies die „These belegt, Gleich und Gleich gesellt sich gern“ – und einen Satz später „dass Frauen sozial aufwärts heiraten, ist immer noch das dominierende Muster“.

Ja, was denn nun? Das dominierende Muster bei etwa 30 Prozent? Schwamm drüber – Muster müssen ja nicht passen. Wenden wir uns lieber dieser Variante zu:

An diese Auswahlkriterien passen auch bekannte Internetpartnerbörsen wie ElitePartner die Matchingmethoden der Profile von Männern und Frauen an.

Äh – bitte, wie war das noch? An welche Kriterien passt Elite Partner seine Matchingmethoden an? Daran offenbar:

Nur 10-20 Prozent der Frauen sind überhaupt bereit, dauerhaft eine Beziehung mit einem Mann einzugehen, der einen niedrigeren Bildungsabschluss hat als sie.

Wieder macht es „klick“ im Hirn – und unser Redakteur wiegt bedenklich den Kopf: „Ach, so ist das also?“.

Aber „Noows“ ist wirklich eine fuchsschlaue Nachrichtenbörse, denn die wusste noch viel, viel mehr, nämlich:

Die psychologische Wissenschaft bringt zum Vorschein, dass Frauen bei Männern vor allem Wert legen auf Status, den sie hauptsächlich an Macht, Geld, Erfahrung und Bildung einschätzen. Männer hingegen achten bei Frauen auf Vitalität und äußere Attraktivität.

Ei potz, ei potz – das passt doch wieder mal ungefähr zu diesem Thema, nicht wahr?

Aber wer nun gedacht hatte, mehr wissenschaftliche Plattitüden gingen nicht mehr, der sieht sich getäuscht, denn

Die Evolution lässt sich eben auch bei der Bereitstellung besserer Bildungsangebote für Frauen nicht überlisten.

Das dachten wir uns doch, nicht wahr? Die Evolution ist mal wieder an allem Schuld, nicht etwa die Politik in der Bundesrepublik Deutschland, die jahrelang die Hausfrau und Mutter propagiert hatte, als andere Länder schon längst vom Mütterleinprinzip abgekommen waren.

Na bitte – die Meldung ist noch jung. Mal sehen, was die nächsten Damen und Herren Professoren und die naseweisen Besserwisser unter den Journalisten dazu zu sagen haben.

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