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Schluss mit lustig: Die Liebepur sagt unangenehme Wahrheiten

Nichts ist so peinlich wie die Wahrheit – sowohl für die Partnersuchenden wir auch für die Anbieter der Dating-Dienste, die vor allem eines tun: gerne maßlos zu übertreiben. Da fehlt nur noch die dritte Partei: Diejenigen, die wohlmeinenden Rat geben.

Ich persönlich sitze dazwischen: Niemand hat es gerne, wenn er bloß gestellt wird, und ich bemühe mich, so lange ein Gleichgewicht zwischen Anspruch und Wirklichkeit herzustellen, wie es mir nach meinen ethischen Maßstäben möglich ist.

Auf der anderen Seite kann ich nicht umhin:

1. Dem Partnersuchenden deutlich zu sagen, dass er mit seiner Auffassung niemals einen Partner bekommt. („Ich suche nicht, ich will gefunden werden“)

2. Den Anbietern zu sagen, dass ihre Behauptungen teils fragwürdig, teils aus der Luft gegriffen sind. („Hier finden Sie Ihre Traumfrau“)

3. Den Journalisten zu sagen, dass sie bitte nicht jeden Blödsinn abschreiben sollen, sondern die Behauptung der Anbieter auf die Plausibilitätswaage legen sollten. (Hier denke ich an die vielen Halbwahrheiten, die im Web kursieren)

4. Den Testern, von den Bubis in den Foren bis hin zu den professionellen Warentestern, einmal ans Herz zu legen, sich auf den durchschnittlichen Partnersuchenden zu konzentrieren: Er will einen Partner finden und nicht wissen, ob das Portal alle Kriterien der Benutzerfreundlichkeit erfüllt.

5. Die Wissenschaftler zu mehr Realitätssinn aufzufordern und das vorlaute öffentliche Geplapper über zweitrangige Forschungsergebenisse einzustellen, die nur im Wissenschaftsbereich Bestand haben, in der Realität aber absolut irrelevant sind. (Angebliche Vorteile des Video-Dating, Speed-Dating-Beobachtungen, Wertigkeit der DNS oder des Schweißgeruches).

Was ich nun für Sie daraus aufbereite? Eine neue, abweichende Sichtweise von fast allem, was Sie bisher gehört haben – denn „Dating“ heißt gar nicht „Dating“: Es ist die Partnerwahl – und sie ist eine Kulturleistung von großer Bedeutung. Ach, was Eine Zeitung, die glaubt, solch ein Thema in den Computer- und Techniksparten abhandeln zu dürfen, sollte sich überlegen, ob sie noch eine andere Berechtigung hat als von einem Obdachlosen als Schlafunterlage genommen zu werden.

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