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Dating: Lügen für die Sozialwissenschaften?

Ich will Ihnen an einem kurzen Beispiel erläutern, wie leicht es ist, Sozialwissenschaftler nach Strich und Faden zu belügen – und zwar anhand der Frage „wie haben sie sich kennengelernt?“

Auffällig ist nämlich, dass sich in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren Menschen geschämt haben, sich über Zeitungsanzeigen und Heiratsinstitute kennengelernt zu haben. Demzufolge war ihre Quote immer „null Prozent“. Alleine die Heirats- und Bekanntschaftsanzeigen zählen aber nach Hunderttausenden.

Seit es schick ist, sich im Internet kennenzulernen, schnellt die Quote plötzlich auf 25 Prozent, wie eine Studie ergeben haben will. (Erinnern Sie sich noch an die „Apotherkerstudie“? Da waren es angebliche 1,3 Prozent )

Sagte ich beispielsweise, „ich habe meine Frau auf einer Party kennengelernt“, so ist dies nicht gelogen. Es wäre ebenso wenig gelogen, wenn ich sagen würde, ich hätte sie „auf einer Auslandsreise kennengelernt“ oder „wir haben uns auf einem Flughafen getroffen“. Fehlt nur das Wort „zufällig“. Es ist also alles eine Frage der Sichtweise, nicht wahr?

Wenn jemand nicht sagen will, dass er seine Partnerin oder seinen Partner im Internet kennengelernt hat, sagt er eben einfach: in einem Café. Sollte es mal wieder weniger schick werden, zu sagen „wir haben uns im Internet kennengelernt“ dann verfällt man eben wieder in die Lügen von damals: Die Wissenschaftler werden es schon glauben – und gelogen ist es ja nun wirklich nicht.

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