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Frauen – oder wann ist „nein“ denn nun „nein“?

sonntags wird heiß gegessen – beim herausgeber

Früher flüsterte es der Urgroßvater dem Großvater zu: „Wenn eine Frau nein sagt, meint sie vielleicht – und vielleicht heißt bei Frauen ja“. Dies brachte in den 70er Jahren es vorigen Jahrhunderts die Frauenbewegung auf die Palme, die darin eine Einladung zum gewaltsamen Bedrängen sah. Also wurde gepredigt „nein ist nein und nichts anderes“.

Drehen wir die Zeit einmal um 50 bis 100 Jahre zurück, als der Urgroßvater vielleicht mit dem Großvater sprach. Damals waren vor allem die Töchter der bürgerlichen Mittelschicht zur Prüderie erzogen worden – sie sollten schon gar nicht wünschen wollen, im Lotterbett zu schmachten – der Gedanke, dass sie „nein“ sagen und „vielleicht“ meinen könnten, wäre gar keinem Bürgersöhnchen gekommen. Anders sah es da schon in den Stadteilen aus, in denen man „wildern“ ging. Auch hier sagten die Verkäuferinnen und Friseurinnen erst einmal „nein“, weil es auch hier schicklich war, zunächst abzulehnen – aber im Verlauf das abends änderte sich die Einstellung eben oft doch. Man sprach immer von den jungen Damen, die es „nicht so genau nahmen“ – jene eben, denen das Wort „vielleicht“ auf dem Gesicht geschrieben stand.

Nun gut, was ist aber heute? Wissen Sie, liebe Leserinnen und Leser, was uns die Feministinnen da erzählen wollten, entspricht einer Situation, die es tatsächlich gibt – die aber nun so typisch eben auch nicht ist: die willste-nun-oder-willste-nicht Situation. Da fragt der junge, oft unsichere Mann schon mal, ob die Dame, mit der er ein bisschen geflirtet hat, nun vielleicht mit ihm ins Bett geht oder nicht – und so gefragt, ist es dann eben oft „nein“ – und das ist genau so gemeint: nein.

Willst du oder willst du nicht? Der junge Mann smarten Zuschnitts (oder eben auch die Dame) sagt heute „gehen wir jetzt zu mir oder zu dir“? Alternativfrage, klug gewählt, aber auch sie kann noch mit „weder – noch“ beantwortet werden.

„Nein“ ist nein, wenn es nein ist – das heißt, die letzte, ultimative Frage nach vielen Versuchen, es anders auszudrücken. Aber „nein“ ist nicht unbedingt „nein“, wenn die Antwort sehr früh, sehr emotional und sehr impulsiv kommt. Dann kam sie zumeist zu unvorbereitet. Eines meiner empfangenen „Nein“ war ein abruptes „schlag dir das aus dem Kopf“ – damals in Stuttgart, im Obergeschoss eines inzwischen geschlossenen Cafés. Wir blieben Freunde – und später sagte mir die junge Frau, dass dies einer von zwei Momenten in unserem Leben gewesen wäre, in denen wir ein Paar hätten werden können. Es war eine schwierige Frau, und heute bin ich froh, dass es nicht soweit gekommen ist. Aber etwas später, so erinnere ich mich, sagte mir eine Kollegin im Brustton der Überzeugung, dass sie mit dem schönen, großen Mann, der sie gerade heftig beflirtete, „niemals“ ins Bett gehen würde. Einen Monat später wohnten beide zusammen.

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