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Dating – der verbogene Begriff

Manche Begriffe sind wirklich lästig: Ich muss sie benutzen, weil sie in aller Munde sind, auch wenn ihr Bedeutungsinhalt gering und zudem fragwürdig ist.

Ein solches Wort ist „Dating“ – es bedeutet in den USA „jemanden treffen um zu gucken, ob er zu einem passt“. Typisch ist dafür die Einladung zu einem Abendessen: Der Herr lädt die Dame ein, die er bereits flüchtig kennt, um sie während des Treffens näher kennenzulernen. Das berühmt-berüchtigte Blind Date sagt dabei nichts anderes aus als: Sie kannten sich beide vorher noch nicht persönlich.

Inzwischen sagen die Autoren zu allem „Dating“, bei dem die Liese irgendwie auf den Hans trifft oder der Hans auf den Hans oder die Liese auf die Liese, solange das Ziel irgendwie „Kontakt“ heißt.

Inzwischen schmücken sich „Speed-Dates“ mit dem Wort „Dating“, obwohl man in der Kürze der Zeit kaum in der Lage ist, ein sinnreiches Gespräch zu führen. Schlimmer noch aber erscheint es mir, wenn der Begriff nun auch für Webcam-Chats verwendet wird, die neuerdings etwas abgewandelt und kommerzialisiert „Online Speed-Dating“ heißen. Selbst die Chat- und Flirtkommunen behaupten, dass ihre Labervögel aka Chatter dort Dates haben – was im Wortsinne („Verabredungen“) gar nicht mal falsch sein mag – nur das ist eben kein Dating mehr, sondern die reine Unterhaltung.

Dating? Ich muss den Begriff benutzen, auch wenn ihn die Sprachverbieger anders verwenden, die uns einreden wollen, auch sie würden einen namhaften Beitrag zur stilvollen Verabredung leisten.

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