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Sind Liebesschnulzen gefährlich?

Wissenschaftler kommen umso häufiger in die Zeitungen, je mehr sie populäre Themen aufgreifen.

Diesmal waren es Soziologen der schottischen Heriot-Watt University in Edinburgh, die behaupteten, dass verfilmte Liebeschnulzen (“romantic comedies“) zu hohe Erwartungen an die Liebe erzeugen könnten, die in der Folge zu lebenslangem Versagen in der Liebe und entsprechenden Enttäuschungen führen könnten.

Das kann man nun glauben oder nicht – jedenfalls verbiss sich die britische Presse heftig in das Thema und brachte damit eine Diskussion zustande, die sich um des Kaisers Bart dreht – endlich mal wieder ein Thema, bei dem jeder mitreden kann. Hier ein Kommentar dazu.

Nun kann kein Zweifel daran bestehen, dass in Schlagern, Liebesfilmen und insbesondere Seifenopern im Fernsehen schiefe Menschenbilder vermittelt werden. Ich selbst sehe sie genau so kritisch, doch bereits meine Frau wiegelt ab: „Das sind eben Märchen für Erwachsene“, pflegt sie zu sagen und dann sagt sie etwas Wahres über mich: „Du beschäftigst dich viel zu sehr mit den Inhalten“.

Interessant ist, dass die „romantischen“ Liebegeschichten ja bereits früher (etwa um 1900) in den Periodika der damaligen Zeit Furore machten – von den Liebesromanen, die in Groschenheftform kursieren, einmal ganz abgesehen. Menschen wollen offenbar Illusionen, und es gibt Schriftsteller, die sie erzeugen können – kein schlechter Handel. Wer glaubt, dass Aschenbrödel (Cinderella) seinen Prinzen bekommt, ist ohnehin selber schuld – aber es wäre kein Grund, Mädchen das Märchen zu entziehen.

Schleierhaft ist mir, warum Mark Brooks in seiner Kolumne meint, dass ausgerechnet Online-Partnervermittler wie eHarmony beim Prozess emotionaler Fehlleitung rettend wirken können. Ich sehe jedenfalls nicht, warum bereits gefühlsverwirrte Menschen durch Partnerübereinstimmungstests wieder auf den Tugendweg der Realität gebracht werden können.

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