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Soziologe kontra Psychologe: Kompetenzgerangel um die Liebe

Im Elite-Blog wird ein Konflikt deutlich, der eigentlich viel Licht auf die gesamte Beurteilung der Liebe durch die Wissenschaft wirft: Wissenschaft kann Liebe eigentlich nur falsch einschätzen. Der Psychologe Dr. Marcus Damm wettert gegen den Soziologen Norbert F. Schneider. Jener Herr Schneider hatte zusammen mit Heiko Rüger 377 Ehepaare befragt, aus welchen Gründen sie geheiratet haben. Dabei kam heraus, dass etwa die Hälfte der Befragten den Status der Ehe als erstrebenswert ansahen (Wortlaut nach „Psychologie Heute“): „räumten ihr einen hohen persönlichen oder kirchlich-religiösen“ Stellenwert ein, wobei etwa 25 Prozent auch an den rechtlichen und finanziellen Nutzen für beide dachten. Die weiteren Motive werden in einem Artikel ausführlicher erläutert, der hier nachzulesen ist: Außer der kirchlich-religiösen Bindung, die ich für romantischen Tinnef halte und nicht für eine wirkliche religiöse Bindung stimme ich jeder Zeile zu. Zitat aus „Psychologie heute“: „Die Befragten heirateten häufig aus mehreren Gründen. Neben Gefühlen waren auch nutzen- und wertorientierte Motive bedeutsam.“

Doch zurück zur Psychologie:

Dr. Marcus Daum bezweifelt im Elite-Blog, dass solche Zahlen realistisch sind, und schreibt:

„Soziologische Studien wie diese sind nur Momentaufnahmen; sie erfassen nur oberflächliche Strukturen (Wahrnehmungen), die je nach Ehedauer Veränderungen durchlaufen. Außerdem ist fraglich, ob in der Rückschau realistische Einschätzungen abgegeben werden können.“

Natürlich stimme ich dem auch zu – aber bitte: Beweist dies nicht, dass die Wissenschaften, die sich um die Liebe sorgen, allesamt nichts als inkompetent sind? Wenn Soziologen „nur“ Momentaufnehmer sind, sind dann nicht Psychologen „nur“ Portraitfotografen?

Offenbar will Daum die romantische Liebe retten – aber die romantische Liebe reicht zum Heiraten keinesfalls aus – da müssen schon ein paar andere Gründe her, um den ultimativen Schritt zu tun.

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