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Grundfragen der Partnersuche

Dieser Artikel wird manche von euch überraschen. Einige wird er empören. Aber ich hoffe, dass er auch vielen die Augen öffnet.

Tief gründeln oder mitten hinein ins pralle Leben? Sollte dies schon die Grundfrage sein?

Wer sich entscheidet, tief zu gründeln, kann sich aussuchen, ob er

– Ernsten und beweisbaren wissenschaftlichen Spuren folgen will.
– Sich esoterische oder „gefühlte“ Ansichten zu eigen machen will.
– Das „Eigene“ mit wenig oder ohne Hilfe entdecken möchte.
– Versuch und Irrtum anwenden, um zu wissen, was wirklich gut ist.

Was sind die Grundfragen für die Beratungsbranche?

So gut wie sämtliche Berater wenden sich an die Enttäuschten, die an „Liebespartnerschaften“ gescheitert sind. Sie bieten an, gewisse Grundfragen zu klären – nur was sind die Grundfragen? Und ab hier können wir jedem Hokuspokus und jedem wissenschaftlichen Extrakt lauschen – es ist immer etwas für uns dabei. Manchmal wird sogar die Grundfrage versimpelt und popularisiert: „Wer passt zu mir?

Von Orakeln und populären Begriffen

Ich gebe mal dies vor: Das ist keine Grundfrage, sondern ein Orakel.

Du musst kein Psychologe sein, um den Fehler zu erkennen: „Passen“ setzt voraus, dass du weißt, wer du bist und welchen Weg du im Leben einschlagen willst – von diesem Moment an. Und selbst, wenn du weißt, wer du bist und was du willst, musst du erst Erfahrungen damit sammeln, was denn nun für DICH möglich ist. Was ist, wenn dich keiner will, der zu dir „passt“? Und was ist, wenn jemand „passt“, dich auch will, du aber Bedenken gegen einen Teil seines beruflichen, gesellschaftlichen oder mentalen Lebensbedingungen hast?

Holterdipolter ein paar Fragen stellen – was bleibt dann?

Die eigentlich Grundfrage ist: „Wie lebst du denn?“ (das ist übrigens ein Buch, an dem ich einmal mitschreiben durfte). Die nächste Frage wäre: „Willst du genauso weiterleben?“ Und dann … ja dann kommen viele Fragen. Mal so holterdipolter heraus gesagt: Willst du noch etwas ändern, bevor du auf Partnersuche gehst? Nichts? Du bist dir aber klar, dass sich durch die Partnersuche etwas ändern könnte, nicht wahr? Ja, ja, ist dir klar … wirklich? Dann sag, was du gewinnen möchtest und was du bereit bist, zu verlieren.

Phrasen, Phrasen … und eine vorläufige Feststellung

Ich höre in letzter Zeit immer so viel von „Augenhöhe“. Klingt hübsch, ist aber Bullshit. Auf welcher Augenhöhe? Und willst du wirklich mit einer Person zusammenleben, die dein psychisches Ebenbild zu sein scheint? Alles Phrasen – glaub mir.

Hübsch sind auch Ausdrücke wie „Selbstwert“, „Selbstbewusstsein“, „Ich-Stärke“, „Authentizität“ und was sonst noch alles an Etiketten hervorgebracht wird. Sie haben ihre Bedeutung – sicher. Aber wer seinen Selbstwert ins Spiel bringt, sollte nicht unterschätzen, dass ihn ander auch haben könnten. Dann wäre ein Werteabgleich nötig – nicht unbedingt das, was jene Menschen schätzen, die auf ihren Selbstwert stolz sind. Und das „selbstbewusste Sein“, kurz „Selbstbewusstsein“ genannt? Ist es das, was das Wort ausdrückt – oder ist es eine neu Form der Überheblichkeit? Hast du es nur aufgebaut, um deine Schwächen zu verbergen?

Nun, ich habe jetzt ein bisschen tiefer gegründelt, als es die professionellen Tiefgründler tun. Die Grundfrage der Partnersuche? Nein, sie hat mit all dem kaum etwas zu tun. Wenn sie psychischer Art ist, was man auch gerne bezweiflen darf, dann ist sie psychoökonomischer Art. Und dann heißt es:

Welche Möglichkeiten bringe ich mit, was will ich in der Beziehung gewinnen und auf was könnte ich gegebenenfalls dafür verzichten?

Diese Frage ist die Grundfrage. Der Rest ist hübsche Dekoration, nicht mehr.

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