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Partnersuche: Wahrscheinlichkeit ohne Mathematik

Wenn es an Ihrem Ort zwei mögliche Partner für Sie gibt, haben sie eine theoretische Chance von 50 Prozent, einen von beiden zu heiraten. In Wahrheit sind es allerdings nur 33 1/3 Prozent, weil es sein könnte, dass Sie sich gegen beide entscheiden (sich für beide zu entscheiden schließen wir mal aus, wenn es sich um Ehen handelt.)

Ihre Chancen sind also sehr hoch – aber Sie werden sichern nun denken: diese Situation befriedigt mich nicht.

Je mehr mögliche Partner sie treffen, umso geringer könnte der Erfolg sein

Gäbe es nun 20 Partner, dann ist ihre Chance, einen von den 20 zu heiraten zwar theoretisch bei fünf Prozent, praktisch aber leider nicht: Sie kann geringer oder höher sein. Warum höher? Im ersten Beispiel haben wir gesehen, dass Sie bei einer positiven Entscheidung entweder den einen oder der andren heiraten können. Im zweiten Beispiel können Sie aber den Ersten, den Zweiten oder den Dritten (uns so weiter) heiraten. Das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit zwar mathematisch geringer ist, praktisch (und mental) aber höher, je schneller sie glauben, den „Richtigen“ gefunden zu haben.

Zahlen allein nützen Ihnen auch nichts

Sehen Sie, da kommt ein Faktor dazu, den die Mathematik nicht berücksichtigt: Bei einer geringen Anzahl gehen wir davon aus, dass Sie beide Partner wirklich kennen (oder kennengelernt haben), bei 20 möglichen Partnern ist dies eher unwahrscheinlich. Nehmen wir eine „durchschnittlich viel beschäftigte Person“, so brauchen Sie mindestens ein halbes Jahr, um alle gründlich kennenzulernen. Und da müssen Sie sich schon sputen. Mit jedem Date verlieren Sie aber eine Chance, wenn Sie im Anschluss kein Interesse mehr haben. Theoretisch blieben Ihnen dann nach dem ersten Date noch 19 mögliche Partner, und mit jedem Date fiele wieder einer aus, falls Sie ihn abwählen. Die restlichen 19 sind aber nicht untätig – sie fallen deswegen weg, weil sie selber nach Beziehungen gesucht haben und dabei möglicherweise fündig geworden sind.

Wahl zwischen zwei Partnern oder unendlich vielen?

Kommen wir nun mal zur knallharten Realität und zurück zu einer Auswahl zwischen zwei Partnern. Sind beide verfügbar und interessiert, so können Sie vergleichen, welche von beiden ihnen am besten zusagt. Da dieser Vergleich sofort möglich ist, haben sie von beiden noch einen Eindruck – und damit die Möglichkeit, aus zwei möglichen Partnern den Besten zu wählen.

Nun kommen wir wieder zurück zu den 20, 32, 84 oder 128 Partnern (nach oben sind kaum Grenzen gesetzt, wenn wir von Singlebörsen reden). Nun werden Sie feststellen, dass sie kaum noch einen 1:1-Vergleich haben, das heißt, Sie können „die Verfügbaren“ nicht mehr unmittelbar miteinander vergleichen, sondern benötigen andere Kriterien. Nehmen wir an, sie schöpfen diese aus Ihren Wünschen oder Ansprüchen, wie es seit einiger Zeit viele Menschen tun.

Verlust der Vergleichsmöglichkeiten – erste Stufe zum Misserfolg

Nun müssen Sie Ihre Messlatte an jeden der folgenden Kandidaten anlegen, ohne einen direkten Vergleich zu haben. Es mag ja sein, dass Sie sich noch an „ihr Date von vor einer Woche“ erinnern, aber Ihr „Daten von vor vier Wochen“ ist längst aus Ihrer objektivierbaren Erinnerung gelöscht. Sie sammeln also „vage Erinnerungen“, aber Ihnen fehlt der unmittelbare Vergleich. Nach und nach kommen Sie ein eine Klemme: Ihre Vorstellungen oder Wünsche decken sich zwar hier oder dort mit den Personen, die Sie treffen, aber Sie können nicht mehr vergleichen, was an diesem oder jenen „besser“ gepasst hat. Und Sie wissen auch nicht, ob der Partnermarkt Ihren Wunschpartner jemals hergeben wird – weil Sie sich inzwischen vom Markt entfernt haben und nur noch Ihre Wünsche gelten lassen.

Inflationärer Umgang mit den Möglichkeiten – das sichere Scheitern

Nun kommen Sie in eine neue Phase: Sie benötigen nun mehr und mehr Angebote, vor allem von „frischen“ Kandidaten, die sich allerdings kaum von den Angeboten unterscheiden, die Sie bisher bekommen haben. Das heißt: Sie stehen jedes Mal am Anfang der Partnersuche, wenn Sie einem neuen Kandidaten begegnen.

Sehen Sie, und falls sie jetzt und genau dort sind – dann setzen Sie alles wieder auf „null und nehmen Sie eine Auszeit.

Ich kann alles noch einmal in einem Satz sagen:

Das, was Sie am Erfolg hindert, sind nicht ihr Wünsche oder Ansprüche, sondern es ist Ihre Unkenntnis oder gar Ihre Ablehnung dessen, was für Sie möglich ist.

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