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Online-Dating: Wieder forscht man und forscht und forscht …

Ei potz: am 20. März ist Frühlingsanfang (lese ich in einer Pressemitteilung) draußen liegen noch Reste von Schnee, und es war heute Morgen, als ich den Hund spazieren führte, gerade mal Minus sechs Grad Celsius. Und ja, „mit den ersten Sonnenstrahlen suchen viele Singles wieder verstärkt nach einem Partner.“ Auch nett. Aber nur, wenn der eisige Wind nicht durch die Bluse und unter den Rock fasst – oder sogar unter Hose und Hemd.

Na sehen Sie mal, nehmen wir an, es würde wärmer – was würde dann passieren? Dies:

Im Frühjahr sind wieder mehr Singles auf der Suche nach einem passenden Partner – oft auch im Internet. Doch jeder Single hat andere Absichten.
Wer hätte das gedacht? Diese erstaunliche Erkenntnis verdanken wir Professor Dr. Wera Aretz, die darüber eine aktuelle Studie erstellt hat, mit der sie untersuchen und beweisen will, ob, und falls ja, wie sich die Nutzer verschiedener Online-Dating-Angebote unterscheiden.

Warten Sie – der Clou kommt gleich:

Dazu wurden 143 Online-Dating-Nutzer und 342 Nicht-Nutzer online befragt.

Einhundertdreiundvierzig. Na gut, es sind schon Untersuchungen mit weniger Probanden erstellt worden.

Na, dann zitieren wir doch mal, was herausgekommen ist:

Was die Auswahl der auf Online-Plattformen zahlreich dargebotenen Profile anbelangt, konnte gezeigt werden, dass das Foto über alle Online-Dating-Angebote hinweg den stärksten Einfluss auf die Auswahl ausübt. Im Geschlechtsvergleich weisen Frauen eine insgesamt kritischere Haltung bei der Profilauswahl auf und entscheiden sich auf Basis mehrerer Angaben für oder gegen eine Person. So messen sie beispielsweise der Körpergröße des Mannes, statusrelevanten Informationen und gemeinsamen Interessen eine höhere Bedeutung bei, als dies umgekehrt bei Männern der Fall ist.

Nun rechne ich mal zurück: Insgesamt wurden etwa 140 Benutzer von Online-Dating-Portalen befragt, also ca. 70 Frauen und 70 Männer. Von den 140 Personen bezeichneten sich etwa 120 als „Heterosexuelle“. Nehmen wir mal an, wir würden sie in Altersgruppen und auf verschiedene Singlebörsen, Online-Partervermittler und Sexbörsen aufteilen, wie viele blieben da noch übrig? Immerhin wurden im PR-Artikel zwei Online-Partervermittler, drei Singlebörsen und drei Apps genannt. Sexbörsen wurden zwar nicht erwähnt, aber sie müssen mit berücksichtigt wurden sein, denn 25 der Männer (bei 70 Probenden also rund ein Drittel) sollen dort unterwegs gewesen sein. Bleiben also 45 untersuchte Männer, die sich auf auf mindestens acht erwähnte Kennenlern-Portale verteilen. Die Division von 45 durch acht ergibt eine Zahl kurz unter sechs.

Nein, ich bezweifle nicht allein die Ergebnisse – ich bezweifle den Wert dieser Forschung. Das weiß natürlich auch die Forscherin. Da Eigenartige ist nur immer wieder, wie aus einer „Gelegenheitsstichprobe mit gerade zur Verfügung stehenden Probanden, sodass keine Repräsentativität für die gewonnenen Daten beansprucht werden kann“ dann diese Fülle von Ergebnissen abgeleitet werden kann.

Die Quellen:

Wenn Sie wirklich interessieren sollte, was darin steht: Na, bitte schön. Hier die Forschungsergebnisse.
Und hier die Quelle der Zitate: Presseportal.

Mehr über die Forschungen der Hochschule Fresenius zum Thema.
Eine anderer (zurückliegende) Studie von Wera Aretz wurde in der Liebe Pur schon zuvor kritische betrachtet.

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