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Der Schrecken aller Schrecken – was liest du gerade?

Ich vergesse die Frage gebildeter Damen aus Vor-online-Zeiten nie. „Was liest du gerade“? Wenn ich rotzfrech war, sagte ich „Ach wissen Sie, ich kann lesen – das muss genügen“. Wenn ich die Wahrheit hätte sagen sollen, dann wäre meine Antwort „Die Tageszeitung“ gewesen, und wenn ich gefragt worden wäre, welches Buch ich zuletzt gelesen hatte, dann hätte ich … schweigen müssen. Denn ich hatte zuletzt kein Buch gelesen. Andere Frage, zum Beispiel, ob Bilder bei mir an der Wand hängen, hätte ich zwar beantworte können, aber es waren eben keine Originale. Und welche Musik ich höre, war mir ebenfalls äußerst geläufig. Ich sagte dann immer Namen, die wahrscheinlich noch viele kannten: John Coltrane für die Intellektuellen, Jelly Roll Morton für die Kenntnisreichen. Eigentlich war mein Lieblingsmusiker ein gewisser Charles Mingus, aber den kannte sowieso keiner.

Bücher sind nicht nur Romane, oder sind sie es?

Kommen wir mal zurück zu den Büchern: Frauen lieben Bücher, und sie mögen (manchmal) Männer, die Bücher lesen. Schriftsteller lieben eigentlich generell Bücher, weil sie daraus abschreiben können, Pardon: Ideen gewinnen können. Nur ich lese selten Bücher: höchstens in Wartezimmer, wenn ich weiß, dass ich ohnehin unterbrochen werde. Oder natürlich Sachbücher. Aber wenn ich das sagte, dann sahen mich Frauen überwiegend schief an: „Ach soooo … was lesen Sie denn da?“ Eigentlich wollen sie das gar nicht wissen, aber ich sag’s trotzdem: manchmal die „Origins of Sex“ im Originaltext und manchmal sogar ein verständliches Buch aus der Feder eines Soziologen oder Psychologen. Neuerdings beherrschen sogar deutsche Soziologen und Psychologen die deutsche Sprache. Wir erinnern uns: Zuvor konnte das wenige. Und ja; zum Teufel: Vor einer Darmspiegelung schenkte mir jemand „Darm mit Charme“. Ach, wie süß.

Da fand ich doch interessant, wie viele Frauen oder Männer mögen, dass der potenzielle Partner „Harry Potter“ oder „50 Shades of Grey“ liest- wobei mich die Alternative erstaunt. Wäre die Bibel besser? Kaum. Oder gleich die „Venus im Pelz“? Ich glaube nicht, dass andere sie sexy finden. Immerhin, Mitmenschen: Die Amis lesen die Bibel. Bei den Männern steht sie auf Platz drei und bei den Frauen auf Platz zwei.

Und wie war das mit der Beliebtheit? Wie kann Frau oder Mann punkten, wen er wen/was gelesen hat? Ach: Die Männer mit „Steve Jobs“ (warum weiß der Henker) und die Frauen mit „Gone Girl: das perfekte Opfer“. Die Zahlen stammen von eHarmony, also von einer US-amerikanischen Online-Partneragentur.

Ob es in Deutschland auch so ist? Was ich jedenfalls erfahren durfte: Massengeschmack ist sexy. Wer wirklich etwas Besonderes liest, hört oder ansieht, sollte es besser verschweigen.

Meine Quellen: SZ-Magazin,
eHarmony Blog.

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   (2. Mai 2017)