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Tipps für Blinddates: Alles alter Käse?

Sind die Tipps für Blinddates wirklich noch aktuell? Oder wurden sie für übervorsichtige Menschen, namentlich für übervorsichtige Frauen geschrieben?

Der Tipp, sich in jedem Fall an einem öffentlichen Ort mit Publikumsverkehr zu treffen ist alt und angeblich bewährt. Ebenso bewährt, so behaupten Experten, sei der Tipp, nicht in fremde Autos zu steigen. . Neuer ist der mahnend gegebene Hinweis, kaum etwas von sich preiszugeben: Nur den Vornamen, keinen genauen Wohnort, keinen Arbeitgeber, möglichst keine Telefonnummer.

Wie wahr ist dies alles? Und vor allem: Ist es realistisch?

Nehmen wir erst einmal den überdeutlich gegebenen Tipp, die Privatsphäre zu schützen. Ja – sie benötigt einen gewissen Schutz – aber ebenso „nein“, denn jeder Mensch, mit dem man sich trifft, hat ein gewisses Recht darauf, zu wissen, mit wem er es zu tun hat. Geheimnisvolles Herumgezicke ist hier nicht angebracht, sondern bestenfalls dosierte Offenheit. Wer wirklich Angst vor Ausforschungen hat, kann sich eine zweite Handy-Nummer nur für das Dating zulegen: Praktisch, preiswert und nützlich. Was wirklich nützt, wäre dies: Selbstbewusstsein rauf, Verschleierungsgardinen runter.

Der Tipp, sich an öffentlichen Orten zu treffen taugt kaum noch etwas. Wichtig ist nämlich nicht, ob man sich am Bahnhof oder Flughafen, im Café oder bei der dritten Säule von links am Rathaus trifft, sondern wo man anschließend hingeht – es ist durchaus ein Unterschied, ob es ein Restaurant ist oder ein einsames Jagdhaus, die eigene Wohnung oder die „Wohnung eines Freundes“. Der letzte Ort, an den Sie mit Ihrem Blinddate gehen, ist stets der eigentliche gefährliche – nicht der erste. Ich komme darauf, weil immer wieder geraten wird, nicht in die eigene Wohnung zu gehen. Sie ist, mit Verlaub, ein sicherer Ort als eine Burgruine bei Nacht.

Letztlich: Auch ich rate, möglichst nicht in fremde Autos zu steigen. Doch was machen Sie, wenn Sie in Oslo am Flughafen ankommen und ihr Blinddate holt sie ab? Sagen Sie dann: Nein, bitte nicht in dein Auto? Wenn Sie einsteigen (und Sie in Norwegen, Schweden oder Finnland sind) akann es sein, dass sie eine Stunde durch Wälder fahren und dabei keinen Menschen sehen, bevor sie in Hotel oder Wohnung landen. Da gibt es nur eines: Vorher informieren – und dann die Nerven zu haben, es zu tun – oder eben nicht.

Alles alter Käse? Nein. Aber all diese Tipps bedürfen dringend der Überarbeitung.

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