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Warum Sie manchmal verführt werden

Wurde ich verführt? Oder wie war das?

Wurde ich verführt? Oder wie war das?

Sind Sie schon einmal verführt worden? Nein? Dann nehme ich an, dass sie unglaublich standhaft waren, denn versucht hat es bestimmt schon jemand, nicht wahr? Zwar werden Männer seltener von Frauen verführt als Frauen von Männern – aber es kommt vor. Sehen Sie, und nur der Vollständigkeit halber: Sogar Frauen verführen Frauen. Männer verführen Männer und Paare verführen Paare. Ach ja, und, als Ergänzung: Verführungen hören nicht dort auf, wo das Harte ins Weiche kommt.

Im Grunde – und jetzt können Sie aufhören, zu erröten – hat die Verführung gar nichts mit Sex zu tun. Verführung bedeutet ja in Wahrheit, ein Bedürfnis im anderen zu wecken, was dieser im Grunde nicht zulassen will. Im anderen Menschen existieren also Widerstände, die von der Verführerin oder dem Verführer erst einmal gebrochen werden müssen, bis das Ziel erreicht wurde.

Hier einige Beispiele:

– Sie probieren Austern, obgleich Sie sich im Grunde vor der glibberigen Masse ekeln.
– Sie kaufen sich Schuhe für 300 Euro, obgleich Ihr Konto schon ziemlich überzogen ist.
– Sie lassen sich auf eine Einladung ein, obgleich Sie wissen, dass sie wahrscheinlich in einem erotischen Abenteuer endet.

Das Prinzip der Verführung ist immer gleich: Der Verführer spricht Bedürfnisse an, die Sie zwar haben, aber nur ungerne zugeben. In Ihnen befinden sich Widerstände, die gegen die Erfüllung Ihrer geheimen Wünsche sprechen: Kein Geld, keine Zeit, zu schamvoll, zu gewagt. Der Verführer versucht nun, Sie zu überzeugen – er baut die Widerstände ab, und am Ende probieren Sie Austern oder Oralsex, High Heels oder Submission. Oder ganz gewöhnlichen Sex, den sie allerdings ziemlich verdrängt hatten und „jetzt und hier“ nicht erwartet hätten.
Im Allgemeinen zerfällt die Verführung für die verführte Person in zwei Teile: Im ersten Teil sind die Gefühle widersprüchlich, und Abneigung wechselt mit Neugierde. Dann kommt der Punkt, an dem es kein zurück mehr gibt, sondern nur noch ein vorwärts – und darauf folgt ein Rausch, der oftmals dann wieder in Ernüchterung mündet.

Dies ist das eine Szenario, von dem auch Sie schon gehört haben (und es vielleicht einmal durchlebt): Am Ende fragen sich manche Menschen: „War das wirklich ich? Wie konnte ich mich nur so gehen lassen?“ Andere atmen erst einmal tief durch und sagen: „Wow, verdammt noch mal, ich habe da Lüste an mir eindeckt, die ich noch gar nicht kannte.“

Und das andere? Es klingt vielleicht verrückt, aber es passiert oft, wenn Sie standhaft geblieben sind. Sie haben die Handtasche für 1000 Euro stehen lassen, obwohl sie genau zu Ihnen gepasst hätte? Sie sind nicht das Abenteuer eingegangen, mit dem jovialen Herrn in seine Villa zu folgen, obgleich sie große Lust auf ein Abenteuer hatten? Dann machen Sie sich möglicherweise Vorwürfe, dass Sie etwas versäumt haben.

Nein, es gibt keine Patentlösung. Aber es gibt Verführungen, und Sie können fast sicher sein, das eine oder andere Mal verführt zu werden. Zumeist schadet es Ihnen nicht.

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