Frauen, Online-Dating und Psychopathen
Woran erkenne ich, ob ich meinem Online-Kontakt trauen kann? Manche Menschen, vornehmlich Frauen, beschäftigt diese Frage im Übermaß, andere sahen sich noch nie mit ihr konfrontiert. Christina Zimmermann ist Diplom-Psychologin und kennt sich mit traumatisierten Patienten aus. Sie beantwortete die Zuschauerfragen für „stern.tv“
Das Problem scheint vor allem zu sein, dass sich „einschlägige“ Männer vor allem Frauen suchen, die leichtgläubig sind. Denn ob der Mann nun Psychopath, durch und durch Egoist, krankhafter Narzisst, Betrüger oder einfach jemand ist, der Frauen für „Sexmaterial“ hält – bei leichtgläubigen Frauen hat er es leichter.
Frau Zimmermann weist darauf hin, dass Psychopathen Frauen schnell unter Druck setzen. Männer, die Tricks verwenden, gehen meist anders vor: Sie geben zunächst vor, auf die Bedürfnisse der Frau einzugehen, um sie später zu „benutzen“.
Nicht nur Psychopathen – auch charmante Männer sind oft kein „Heiratsmaterial“
Nun muss man wissen, dass die charmantesten und einfühlsamsten Männer zumeist einen Nachteil haben: Sie sind entweder als Single im Umgang mit Frauen sehr erfahren, dann sind sie schwer zu halten. Oder sie verstehen sich so gut auf Frauen, weil sie mit einer solchen verheiratet sind – dann ist der Frust zumeist groß.
Generell gilt: Grundsätzlich sollten Sie Psychopathen meiden – nicht dem Helfersyndrom verfallen und sagen „dien kriege ich schon hin“. Wenn Sie einen Mann treffen, der ganz offensichtlich kein Psychopath ist, aber seltsame Zeiteinteilung und Gewohnheiten, dann hat er wahrscheinlich mehrere Sexualpartner und nutzt Sie „a la carte“. Das ist nicht gerade selten und wundert im Grund auch nicht, weil diese Partner sich zumeist „ideal“ verhalten.
Frauen sind nicht nur Opfer, sondern auch Täter
Ein kleiner Nachtrag sei noch erlaubt: Klar gibt es männliche Exoten, Wundertiere, Betrüger und auch Psychopathen. Nur machen psychische Schwächen und Begierden nicht Halt vor dem weiblichen Geschlecht. Und so muss ich leider abermals darauf hinweisen, dass auch gutgläubige Männer gefährdet sind. Denn auch unter den Frauen gibt es Psychopathinnen, Egoistinnen, Narzisstinnen, Betrügerinnen, Seitenspringerinnen und Sex-Nascherinnen.
Und da liegt der Knackpunkt: Frauen werden bemitleidet, man hört ihnen zu, und man nimmt sie ernst, wenn sin in Fallen tappen. Sogar dann, wenn ihnen das immer wieder passiert.
Und Männer? Denen sagt man: „Selber schuld, wie kannst du auch sooo einer Tussi vertrauen?“
Ob es sich öffentlich besser „macht“, wenn Frauen dauernd als Opfer hingestellt werden?