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Die geheimen Hintergründe der Männerfantasien

Die Männer träumen davon … ja wovon träumen sie eigentlich? Die Zahlen, die unserer Redaktion seit Jahren zur Verfügung stehen, haben einen Nachteil: Sie sind rein quantitative Auswertung, und zwar so, wie die Männer die Fragen verstandene haben, als sie gestellt wurden. Durch diese Vorgehensweise entstehen Ungenauigkeiten. Doch im Großen und Ganzen kann ich Ihnen bestätigen: Männer fantasieren sehr stark über fünf Themenbereiche: Voyeurismus, Fetischismus, Triolen, Oralverkehr und Analverkehr.

Untersucht man nun, worüber genau die Männer fantasieren, so fällt auf, dass ihre geheimen Wünsche wesentlich intensiver sind, als es die Begriffe vermuten lassen. Voyeuristische Tendenzen unter verheirateten Männern beispielsweise konzentrieren sich immer mehr auf „Cuckolding“ (Candaulismus), also die Tendenz, der Partnerin beim Sex mit Fremden zuzusehen. Das mag zunächst überraschen, weil der „gehörnte Ehemann“ ja nicht gerade angesehen ist. Doch auch die parallele Tendenz, auch Triolen mit zwei Männern und einer Frau zu goutieren, spricht sehr dafür. Allerdings wird hier deutlich, was sich jeder vergegenwärtigen sollte, der über „Männliche Gelüste“ schreibt: Die meisten Männer wollen ihre geheimen Lüste nicht wirklich in die Tat umsetzen. Nur die Lüste, bei denen sie ihre Männlichkeit unter Beweis stellen können, oder Aktivitäten, die ihnen anerkannte Lüste (Fellatio) verschaffen, sind sie auch offen für die Realität. Dies scheint sogar für den Cunnilingus zu gelten, der statistisch hoch bewertet wird, während er bei qualitativen Analysen eher schwächer abschneidet – wieder wird klar: es gilt als unmännlich, die Scham oral zu bespielen.

Diese Erfahrung machten Forscher auch beim Analverkehr: Im Fragebogen wurde nicht zwischen aktiv und passiv unterschieden – bei Befragung zeigte sich aber ein leichtes Übergewicht für die passive Rolle, also die Anwendung von Strap-on-Geschirren oder dem Kontakt mit Shemales.

Für Frauen sind alle diese Erkenntnisse interessant, um in die sexuelle Innenwelt des Mannes zu schauen. Äußerlich versuchen Männer immer, das überaus potente, testosterongesteuerte Alpha-Männchen herauszukehren, während ihnen dieser Rolle innerlich oftmals nicht wirklich gefällt, zumal, wenn sich Männer sich einen langen und intensiven Genuss vom Sex versprechen.

Natürlich erklären uns Forschungen nicht alles – aber sie erlauben Frauen jeden Alters einen gewissen Einblick in die männliche Psyche und die Möglichkeiten, mit Männern Rollenspeile einzugehen.

Oh ja, wir haben auch die Frauenfantasien – natürlich. Und dazu auch die geheimen Hintergründe, sie manchmal einleuchtend, dann aber wieder höchst überraschend sind. Doch zunächst einmal gilt: Frauen sollten nicht versuchen, die geheimen Lüste zu verstehen, sondern einfach akzeptieren, dass es sie gibt. Und wo immer es ihnen möglich erscheint, sollten sie das Potenzial, das darin steckt, nutzen.

Oder: Was meinen Sie dazu?

(Genau Zahlen und Fakten über den qualitativen Teil dieser Forschungen finden Sie bei Joyal et al, über den quantitativen Teil berichteten wir bereits mehrfach.

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