Was ist dran an den Vorurteilen über Online-Dating?
Was ist dran an den Vorurteilen über Online-Dating? Vorurteile haben diejenigen, die sich selbst kein Urteil bilden können. Doch manches Urteil ist eben kein „Vorurteil“. Was trifft also zu?
T-Online gab Elite-Parter gerade viel Raum, um über Vorurteile gegenüber Online-Dating zu schreiben. Hier eine kurze Revue – und meine Ansicht dazu.
Teuer – ja, leider. Es ist inzwischen bei Online-Partnervermittlern übermäßig teuer geworden – verglichen mit den Anfangszeiten. Billiger wird es, wenn man nicht gleich auf ein Jahr (oder gar zwei) abschließt und rechtzeitig kündigt.
Geldmacherei – für den Blick in eine Datenbank monatlich gegen 50 Euro zu kassieren, ist schon ziemlich „happig“. Denn was oft vergessen wird (vor allem von den Betreibern): Sie schenken den Betreibern mit ihrem Profil den Inhalt der Datenbank – und dann sollen Sie noch 50 Euro im Monat dafür bezahlen?
Unromantisch – nein, Online Dating ist nicht unromantisch. Allerdings ist der Begriff „Romantik“ ohnehin etwas verblasst – das 19. Jahrhundert ist vorbei. Definitiv.
Etwas für übrig Gebliebene? Nein, auf keinen Fall. Eher typisch für die zweite Ehe oder eine neue Beziehung nach einer Trennung über 35.
Keine feste Beziehung gesucht? Kommt überall vor. In der Regel liegt es an der Person, nicht am System. Und – oft wir der ONS spontan entschieden. Auch überall. Warum auch nicht?
Etwas für junge Leute? Nein, eher nicht. Junge Leute spielen häufiger mit den Möglichkeiten, Ältere weniger.
Nur das Äußere zählt? Manchmal ja, manchmal nein. Es ist – nebenbei bemerkt – nicht falsch, dass auch „das Äußere“ zählt. Schließlich gehört die „Erscheinung“ zu den wichtigen Grundzügen der Persönlichkeit. Überlegen Sie: Warum gibt man sich sonst so viel Mühe, beim Date gut auszusehen? Und die Psycho-Faktoren? Glaubt es oder glaubt es nicht. Ich halte sie für Tinnef. Nur das Gespräch (beim ersten Date) liefert halbwegs zutreffende Informationen.
Männer suchen jüngere Frauen? Ja, oftmals. Bei allen Online-Dating-Aktivitäten wird mit Träumen und Wunschvorstellungen herumgespielt. Bei Frauen wie auch bei Männern. Die Frage ist, wen es gibt, nicht, wen man sich wünscht. Das gilt auch für das „Bildungsniveau“, auf das so stark abgehoben wird.
Echte Liebe im Internet? Echte Liebe, wahre Liebe? Das sind Gefühle, die gar nichts ins Internet gehören. Bei Dating-Agenturen findet man Kontakte zu anderen Partnersuchenden, aber keine „Liebe“. Für die ist man selbst verantwortlich.
