Zickenkrieg in der Wissenschaft?
Als „Zicken“ werden im Sprachgebrauch Frauen bezeichnet, deren Stimmungen sich schnell ändern, deren soziales Verhalten oberflächlich und indifferent ist und deren Entscheidungen sich ständig wandeln – „launisch und unzuverlässig“ ist noch eine sehr milde Bezeichnung für die Zicke. In Wirklichkeit tut sie, was unausgereifte Persönlichkeiten üblicherweise tun: Sich zieht sich eine Maske über die schwache Persönlichkeit und spielt eine Rolle. Die Zickenrolle eignet sich gut, um Aufmerksamkeit zu erringen, denn eine typische Zicke verfügt über die Mittel, mit ein bisschen heißem Dampf ihre gesamte Umgebung zu beschäftigen.
Nun wollen Wissenschaftler ein „Zicken-Gen“ bei Frauen entdeckt haben – aber keine Bange – es heißt nur so. Eine selbstbewusste, durchsetzungsfähige Frau wird nie zur Zicke – und sie wird auch nicht so bezeichnet. Was das Zicken-Gen betrifft, so wurde dies von Indrani Halder auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Psychosomatik in Budapest vorgestellt. Untersucht wurde der Einfluss des Gens C2 auf den Serotonin-Stoffwechsel, wobei man Eigenschaften wie Feindseligkeit, Zorn und Angriffslust untersucht hatte. Die Forschungen sollten keinesfalls dazu dienen, Verhaltensmerkmale von Frauen aufzuzeigen, sondern mögliche Zusammenhänge zwischen diesen Eigenschaften und körperlichen Erkrankungen, wie beispielsweise Herz- und Kreislaufkrankheiten, festzustellen.
Was dies für die Beziehung bedeutet? Selbstbewusste Frauen sind keineswegs Zicken und bei Männern in jedem Fall beliebter als solche, die sich dauernd um eigene Entscheidungen herumdrücken, dann aber mit den Entscheidungen, die ihre Umgebung für sie fällt, unzufrieden sind. Also keine Angst vor weiblicher Durchsetzungskraft – je intelligenter und wirtschaftlich stärker ein Paar sein will, umso mehr müssen beide Partner selbstbewusst sein.